Ein FSJ in Ghana Folge 12: Reise durch den Süden

Ein FSJ in Ghana Folge 12: Reise durch den Süden

Schon von der sonntäglich leeren Kejetia Markthalle neben dem Marktplatz war ich äußerst beeindruckt

Der Titel verrät es schon, heute bekommt ihr einen Reisebericht von mir; anlässlich meines Zwischenseminars hatte ich mir eine Woche freigenommen und fuhr das erste Mal seit meiner Ankuft in Ghana südwärts. Auf meiner Tour durfte ich erneut die Vielfalt Ghanas erahnen: Erstens, da sich Norden und Süden des Landes in zahlreichen Aspekten von Klima und Landschaft, über Religion, Kleidung und Sprache(n) bis hin zu Architektur und Verkehr unterscheiden. Und zweitens durch die vielen unterschiedlichen Eindrücke unterwegs.

Meine Tour (zum Nachverfolgen und gegen Verwirrung)

12.02.: Fahrt von Tamale nach Kumasi

13.02.: Tag in Kumasi und Nachtfahrt nach Cape Coast

14.02.: Ankunft in Cape Coast und Beginn des Zwischenseminars

15.02. – 18.02.: Zwischenseminar

19.02.: Ende des Zwischenseminars und Fahrt zum Ankasa Nationalpark

20.02.: Ankasa Nationalpark und Fahrt nach Takoradi

21.02.: Takoradi, Elmina und schließlich Ankunft in Agona Swedru

22.02.: Tag 1 in Agona Swedru

23.02.: Tag 2 in Agona Swedru

24.02.: Tagesausflug zum Big Tree

25.02.: Tag in Accra und Nachtfahrt nach Tamale

26.02.: Ankunft in Tamale

Städte

Neben dem Independence Square steht das sogenannte Black Star Monument, welches nach Nkrumahs Unabhängigkeitserklärung erbaut wurde.

Als Knotenpunkte auf meiner Reise erhielt ich kleinen Einblicke in verschiedene Städte, angefangen mit Kumasi. Kumasi ist die zweitgrößte Stadt Ghanas und hat als ehemaliges Zentrum des Ashanti-Königreiches eine bedeutsame Geschichte, die bis heute bemerkbar ist. Zudem ist die Stadt für den größten Freiluftmarkt Westafrikas bekannt – allerdings finden hier derzeit Bauarbeiten statt und ich war leider an einem Sonntag vor Ort, an dem die meisten Läden und Stände geschlossen bleiben. Stattdessen besuchte ich daher eine Freundin aus Tamale, war im Zoo und lief einfach so ein bisschen durch die Straßen.

Prinzipiell das Gleiche habe ich dann in Sekondi-Takoradi gemacht, der regionalen Hauptstadt der Western Region. Neben dem Markt, der ebenfalls derzeit umgebaut wird, führte mich mein Weg knapp am Industriehafen vorbei zu dem Bahnhof, wo ich gemütlich frühstückte. Allzu lange hatte ich hier aber nicht Zeit, da ich noch am gleichen Tag weiter nach Elmina und dann nach Agona Swedru fuhr.

Agona Swedru selbst ist eine kleinere Stadt, in der drei meiner bezev-Mitfreiwilligen in der Salvation Army School for the Deaf unterrichten. Ich durfte die drei in die Einsatzstelle begleiten und habe jetzt sogar einen eigenen Gebärdennamen! Ansonsten entspannten wir hauptsächlich, entweder im Botanischen Garten oder zuhause beim Wäschewaschen.

Als Abschluss meiner Reise war ich in der wirklich riesige Hauptstadt Accra. Hier hatte ich in der Bibliothek des Supreme Courts ein sehr aufschlussreiches Gespräch über das ghanaische Justizsystem. Außerdem besuchte ich den Independence Square, wo Kwame Nkrumah am 06. März 1957 die Unabhängigkeit Ghanas als erstes afrikanisches Land ausgerufen hat. Als Revolutionär, erster Präsident Ghanas und Kämpfer für Pan-Afrikanismus ist ihm zudem ein Memorial und Museum gewidmet.

Regenwald

Das ist einer der „Upside-Down Trees“, alternativ auch „Walking Tree“ genannt.

Die gesamte Reise über war ich beeindruckt von der Landschaft: hügelig, satt grün und reich an Kokospalmen, Kakaoplantagen, Plantain-Pflanzen… Besonder nachhaltig hat mich allerdings der Besuch im Ankasa Nationalpark fasziniert. Der Ankasa Nationalpark verfügt als unberührter Primärwald über die höchste Biodiversität in Ghana, und so haben David und ich uns nach dem Zwischenseminar spontan auf den Weg dahin gemacht.

So früh wie möglich, sprich um 5.00 Uhr, verließen wir das Hostel in Richtung Nationalpark. Schon auf den letzten fünf Kilometern, die wir im Dämmerlicht an kleinen Plantagen vorbei zum Park liefen, ließ sich die Abgeschiedenheit erahnen. „Ankasa“ bedeutet übersetzt passenderweise so viel wie „Don’t talk!“.

Für den tropischen Regenwald selbst fehlen mir die richtigen Worte, nach dem Besuch war (und bin) ich jedenfalls total bezaubert. Ansonsten lässt er sich vielleicht am besten als intensiv beschreiben: Trotz seiner Abgeschiedenheit war er durch Vogelgesang und durchgängiges Grillengezirpe ganz und gar nicht still. Es roch „grün“, nach Erde, Moos und Pilzen. Von den Baumstämmen über den Boden bis hin zu mir selbst war alles klamm und feucht. Obwohl es inzwischen Tag war, blieb der Wald dämmrig. Wir konnten uralte Bäume mit ausladenden Wurzeln sowie die sogenannten „Upside-Down Trees“ sehen. So sehr wie nie zuvor wurden mir die engen Beziehungen in dem Ökosystem bewusst, in dem Flechten um den begrenzten Platz auf Baumrinden kämpfen und Lianen sich von Ast zu Ast nach oben hangeln.

Mein Geburtstag

Dieses Jahr habe ich meinen Wünsche virtuell gemacht.

Schließlich hatte ich noch Geburtstag, welcher sich im Nachhinein zwar nicht wie ein Geburtstag angefühlt hat, aber trotzdem ein wunderschöner Tag war. Schon am Abend vorher saßen wir gemütlich auf der Dachterrasse einer Bar in Swedru, Mitternacht erwarteten wir dann mit Bananen-Schokoladen-Erdnuss-Tassenkuchen aus der Mikrowelle.

Für meinen Geburtstag hatte meine Mitfreiwillige Signy freibekommen, deshalb fuhren wir nach einem späten Frühstück zu dem etwa eine Stunde entfernten „Big Tree“. Auch Baku oder Duabrantie genannt ist dieser Baum mit über 66 Metern der höchste Baum Westafrikas, es benötigt bis zu 14 Menschen, um den Stamm zu umarmen. Hier angekommen picknickten wir original mit Decke und genossen die Atmosphäre, bis wir entfernt Donner hörten. Da wir bei Gewitter nicht unbedingt in der Nähe des höchsten Baumes weit und breit sein wollten, beeilten wir uns mit dem Fotoshooting und fuhren trocken zurück nach Swedru.

Meine Partner:    weltwärts      bezev e.V.     Norsaac

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