Ein FSJ in Ghana Folge 4: Abfahrt und Ankunft

Ein FSJ in Ghana Folge 4: Abfahrt und Ankunft

Signy und ich samt Gepäck in Frankfurt…

Hallo zusammen!

Bisher war mein Motto ja vor allem: ich komme erst einmal an. Und jetzt sitze ich auf meinem neuen Bett, frisch geduscht und gerade gegessen, und schreibe euch. Aber lieber von Anfang an…

Abschied

Die letzte Woche war sehr voll, zwischen Packen und Abschied nehmen hatte ich leider nicht wirklich viel Raum für mich selbst. In diesen wenigen Momenten habe ich glaube ich aber zum ersten Mal realisiert, dass ich weggehen werde, wodurch ich zwiespältige Gefühle hatte: einerseits natürlich ein Stück weit Traurigkeit und Melancholie – für eine lange Zeit das letzte Mal Porridge essen, das letzte Mal in meinem Zimmer schlafen, das letzte Mal meine Freund*innen und Familie sehen – und gleichzeitig eine Riesen Vorfreude auf alles was kommt. Darüber hinaus bin ich euch allen sehr dankbar für eure Besuche, netten Worte und Gedanken.

Das geordnete Chaos, bevor ich meinen Koffer eingerichtet habe

Am 11. Oktober, also am Tag meiner Abreise, hatte ich aber gar nicht wirklich Zeit für Emotionen. Den Vormittag über habe ich nämlich noch fertig gepackt und eingeräumt.

Über die vergangenen Wochen hat sich nach und nach ganz schön viel angesammelt – Gastgeschenke, neue Schuhe, passende Kleidung und so weiter. Das lag bisher vor allem in meinem Zimmer verstreut, deshalb tat es richtig gut, über das Wochenende endlich etwas Ordnung reinzubekommen.

Gegen Ende musste ich mich dann vor allem noch um verschiedene Dokumente kümmern. Erstens brauchte ich für den Flug einen negativen PCR-Test sowie einen Zahlungsbescheid für einen Schnelltest bei der Einreise. Zweitens habe ich noch ganz viele Dokumente ausgedruckt, die ich für meine Permits in Ghana brauche. Und letztendlich habe ich darüber ganz mein Flugticket vergessen, das ich dann am Sonntag Abend noch schnell drucken musste…

Letztendlich hatte ich dann doch alles zusammen (hoffentlich), sodass ich am Montag mit meinen zwei Gepäckstücken Tetris spielen konnte. Sowohl in meinem Reiserucksack, als auch im Koffer hatte ich wider Erwarten noch Gewicht und sogar Platz übrig. Ich sah zwei Optionen: entweder einen kleineren Koffer, oder die restlichen Kapazitäten mit Schokolade ausfüllen. Leider habe ich mich für keine von beiden Möglichkeiten entschieden.

Nachdem mein Gepäck fertig war, sind meine Eltern und ich dann gegen 13.00 Uhr nach Frankfurt am Main losgefahren, auf dem Weg haben wir noch meine Schwester abgeholt. Am Flughafen selbst haben wir dann meine Mitfreiwillige Signy getroffen, sodass wir die Gepäckaufgabe und den CheckIn zusammen machen konnten. Darüber bin ich auch ganz froh, weil allein wäre ich an diesem riesengroßen Flughafen wirklich überfordert gewesen.

Flug

… und dann im Flugzeug vor dem Start.

Ab jetzt verzichte ich mal auf irgendwelche sicheren Zeitangaben, weil wir zwischendurch mit den unterschiedlichen Ortszeiten ziemlich durcheinanderkamen. Ich weiß allerdings, dass wir insgesamt zehn Stunden Flug hatten, davon drei nach Istanbul und sieben weitere nach Accra. Im Transit in Istanbul haben Signy und ich planmäßig außerdem drei weitere Freiwillige (Shirley, Hannah und Thirza) von bezev getroffen, sodass wir zusammen einreisen konnten.

Da ich davor erst einmal geflogen bin, war der Flug natürlich das erste Abenteuer (insbesondere das umgekehrte Achterbahn-Gefühl beim Starten). Nach dem Abflug gegen 19.00 Uhr habe ich allerdings gar nicht mehr so viel mitbekommen, weil ich sofort eingeschlafen bin und nicht einmal zum Essen aufgewacht bin.

Später durften wir Istanbul bei Nacht erleben, die beleuchteten Hochhäuser haben sich aus dem Bodennebel erhoben – das war wirklich wunderschön!

Im Transit haben wir uns zunächst um die wichtigsten Dinge beim Reisen gekümmert: Toilette, Trinken und WiFi. Über Shirley sind wir quasi per Zufall gestolpert, mit den anderen waren wir dann über WLAN im Kontakt. Wir sind dann allerdings schnell weiter, denn allein in den zehn Minuten mussten wir drei Menschen mit dem Internet helfen.

Im Flugzeug ist dann auch endlich mein Druck auf den Ohren weggegangen, der mich seit der Landung begleitet hat. Außerdem hatten wir schon gegen zwei Uhr (?) Frühstück. Viel mehr kann ich gar nicht erzählen, weil auch hier habe ich wieder viel geschlafen.

Ankunft in Accra

Unser erste Blick auf Accra.

Am Flughafen in Accra hat alles auf Anhieb geklappt: zuerst haben wir unseren Schnelltest gemacht, danach wurde unser Visum überprüft, wir haben unser Gepäck abgeholt und zum Glück auch unser negatives Testergebnis.

Da wir so früh in Accra ankamen, hat bezev uns freigestellt, gemeinsam einen ersten Tag in der Hauptstadt zu verbringen bevor wir alle in unsere Einsatzstellen weiterreisen. Deshalb sind wir zunächst zum Salvation Army Hostel gefahren, um uns noch ein wenig auszuruhen. Ansonsten haben wir uns hauptsächlich um Papierkram gekümmert, denn seit kurzem ist die sogenannte Ghana Card verpflichtend für alle, um sich auszuweisen. Außerdem sind wir zum Busbahnhof gefahren, um mir schon einmal ein Ticket nach Tamale zu besorgen und haben unsere neuen Sim-Karten freigeschaltet, um ein paar Nachrichten zu beantworten.

Ein weiterer Grund dafür, dass wir den ersten Tag zusammen in Accra verbrachten, war Thirzas Geburtstag am Mittwoch: nachdem wir zu Abend gegessen haben, sind wir daher noch bis Mitternacht aufgeblieben, um auf ihr neues Lebensjahr anzustoßen und ihr ein paar zuvor gekaufte (ghanaische) Süßigkeiten zu schenken.

Busfahrt nach Tamale

Dementsprechend kurz war auch meine Nacht, denn um 5.45 Uhr musste ich bereits wieder aufstehen. Mit einem Uber bin ich samt Gepäck zum Busbahnhof gefahren, wo auch schon mein Überlandbus stand.

In den insgesamt zwölf Stunden Fahrt konnte ich viel aus dem Fenster schauen. Dabei habe ich ein bisschen Musik gehört, auch wenn es etwas seltsam war, meine deutsche Musik in einer mir so neuen Umgebung zu hören. Ansonsten habe ich auch hier hauptsächlich geschlafen, die ganzen Eindrücke machen wirklich müde…

In Tamale wurde ich dann von meiner Einsatzorganisation Norsaac abgeholt und zu meiner Gastfamilie gefahren.

Abendessen in Accra mit Hannah, Signy, Shirley, mir und Thirza (v.l.n.r.).

Das bedeutet: ich bin jetzt angekommen, zumindest physisch. Mental waren die letzten zwei Tage, die sich allerdings wie mindestens eine Woche anfühlen, voller Eindrücke. Deshalb konnte ich das meiste noch nicht wirklich verarbeiten und realisieren, viel fühlt sich tatsächlich so an, als würde ich es gerade gar nicht wirklich erleben. Das ist zwar komisch, aber ändert sich sicherlich in den kommenden Wochen. Und ich kann auf jeden Fall sagen, dass ich mich bisher äußerst wohlfühle.

Nächstes Mal erzähle ich euch dann mehr von meinem Leben in Tamale, bis dahin liebe Grüße an euch alle!

Meine Partner:

weltwärts      bezev e.V.     Norsaac

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