Handyversicherungen – von kurios bis überflüssig

Handyversicherungen – von kurios bis überflüssig

Wer ein neues Smartphone kauft, hat oft noch im Elektronikmarkt eine Handyversicherung heiß empfohlen bekommen. Für allerlei Schadensfälle soll die Versicherung eine finanzielle Absicherung bieten. Verbraucherfreundlich sind die Vertragsbedingungen jedoch nur selten. „Ob eine Handyversicherung überhaupt sinnvoll ist, ist schon fraglich“, sagt Peter Grieble, Versicherungsexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg „Klar ist aber: Die Vertragsbedingungen müssen rechtlich einwandfrei gestaltet sein.“

Gerade bei Handyversicherungen geht vieles am Bedarf der Verbraucher vorbei. So wollen Versicherer in manchen Fällen den Schaden gar nicht übernehmen. Oder Verbraucher sollten laut Versicherungsbedingungen nicht nur das defekte Gerät, sondern auch das komplette ursprüngliche Zubehör aus dem originalen Lieferumfang in eine Filiale des Elektronikmarktes mitbringen. „Fehlt ein ursprüngliches Zubehörteil, muss der Verbraucher davon ausgehen, dass die Versicherung nicht mehr in Anspruch genommen werden kann. Das ist eine unzulässige Benachteiligung“, erklärt Grieble.

In einem Marktcheck hat die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg 14 Tarife zur Smartphoneversicherung untersucht. Ziel war es herauszufinden, wie Verbraucher auf die Bedeutung der Priorisierung von abzusichernden Risiken und einem begrenzten Versicherungsbudget aufmerksam gemacht werden. Das Ergebnis: In keinem der untersuchten Angebote wurden Verbraucher darauf ausreichend hingewiesen, die Risiken wurden noch nicht einmal thematisiert. „Das zeigt, wie problematisch bestimmte Vertriebswege sind. Versicherungen sollten nicht einfach im Vorbeigehen verkauft werden“, betont der Versicherungsexperte. „Falls doch, ist unabdingbar, dass Versicherer den Verbraucher unterstützen, die Wichtigkeit unterschiedlicher Versicherungssparten zu erkennen und den Blick für das eigene individuelle Versicherungsbudget zu schärfen,“ fordert Grieble. Dazu gehören eine bedarfsgerechte Information und Beratung sowie ausreichende schriftliche Unterlagen.

Generell rät Grieble, beim Kauf von Elektronikgeräten nicht voreilig eine Versicherung abzuschließen: „Versicherungsbedingungen können problematisch, die Beratung vor Ort unzureichend sein. Man wird in einem Elektrogeschäft selten Verkäufer finden, die sich sehr gut mit Versicherungen auskennen.“ Gute Information und Beratung ist aber wichtige Voraussetzung für einen passenden Versicherungsschutz.

Wichtige Informationen rund um Smartphoneversicherungen gibt es unter: www.vz-bw.de/smartphone-versichern

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