
Die Jugendstudie Baden-Württemberg 2020 umfasst die Einstellungen von Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren zu den Themenfeldern Freundschaft, Geld, Medien, Schule, Freizeit, Engagement, Politik, Werte und Zukunft. Insgesamt wurden 2.311 Jugendliche aus nahezu allen Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs per Fragebogen befragt. Die erhobene Stichprobe orientiert sich an den vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg erfassten Schüler-zahlen an allgemeinbildenden weiter führenden Schulen für das Schuljahr 2017/18 und bildet die dortige Verteilung der Schülerinnen und Schüler auf die einzelnen Schularten annähernd ab. Die befragten Jugendlichen verteilen sich wie folgt auf die Schularten: 6 % besuchen Haupt- und Werkrealschulen und 37 % Realschulen, 47 % Prozent sind auf dem Gymnasium und knapp 10 % gehen in Gemeinschaftsschulen.
Was sind deine Top 5 Themen (Mehrfachnennungen möglich)? | |
Familie | 91,6 % |
Gesundheit | 86,1 % |
Freunde/Freundinnen | 78,1 % |
Liebe/Partnerschaft | 51,1 % |
Geld | 46,1 % |
Erfolg | 41,0 % |
Freizeit | 38,9 % |
Umwelt/Natur | 18,0 % |
Religion | 15,8 % |
Leistung | 13,4 % |
Schönheit | 6,1 % |
Ein Drittel der Jugendlichen engagiert sich ehrenamtlich. Dieser Wert ist bemerkenswert stabil. Allerdings ist das Engagement von Jugendlichen, die regelmäßig einmal pro Woche Verantwortung übernehmen von 31,3 % in 2017 auf jetzt 26,1 % deutlich zurückgegangen.
23 % der Befragten zwischen 12 und 18 Jahren haben einen Nebenjob. Bei den 17- bis 18-Jährigen sind es sogar %.
88 % der Mädchen und 81 % der Jungen sind in einem Sozialen Netzwerk aktiv. 75 % der Jugendlichen, die diese Dienste nutzen, tun dies täglich und weitere 20 % mehrmals in der Woche.
Für 65,6 % der Jugendlichen sind politische Themen „wichtig“ (54,3 %) oder „sehr wichtig“ (11,3 %) für fast jeden Dritten aber „unwichtig“ (29,6 %).
22,7 % der Befragten sind mit der Demokratie in Deutschland unzufrieden. Hier offenbart sich ein deutlicher Geschlechterunterschied: Bei den Jungen sagen dies 27,7 %, bei den Mädchen 17,6 %.
53,8 % der Jugendlichen sehen bei jugendgerechten Angeboten zur politischen Bildung Defizite.
42 % der Jugendlichen haben schon einen festen Berufswunsch, 35 % haben wechselnde Berufswünsche. Interessanterweise ist das bei den 12 – bis 14- Jährigen nicht wesentlich anders als bei den 15 – bis 18 -Jährigen.
43 % der Jugendlichen freuen sich auf Ausbildung oder Studium, lediglich 2 % glauben, dass sie eher schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben.
Insgesamt wünschen sich 38 % der Jugendlichen mehr Unterstützung bei der Berufswahl. An erster Stelle nennen diese die Schule, wenn es darum geht weitere Entscheidungshilfen zu erhalten, gefolgt von den Eltern und den Berufsinformationszentren.
Geschlechtsstereotype Vorlieben bleiben bei den Berufswünschen nach wie vor deutlich erkennbar. Für ein MINT-Berufe interessieren sich hauptsächlich die Jungen: Technik (31 %), IT/Computer (25 %), Elektro (9 %) oder Metall/Maschinenbau (8 %).
Genau umgekehrt sieht es bei den mit weiblichen Eigenschaften assoziierten Berufsfeldern aus; hier sind die Mädchen deutlich überrepräsentiert: Soziales/Pädagogik (36 %), Gesundheit/Medizin/Schönheit (29 %) und Kunst/Kultur/Gestaltung (16 %).
Männlich | weiblich | |
Soziales/Pädagogik | 8,8 % | 35,9 % |
Büro/Verwaltung | 13,8 % | 26,6 % |
Gesundheit/Medizin/Schönheit | 8,6 % | 29,1 % |
Technik | 30,7 % | 3,7 % |
IT/Computer | 25,2 % | 5,9 % |
Kunst/Kultur/Gestaltung | 3,31 % | 6,2 % |
Medien | 7,9 % | 11,1 % |
Handwerk | 14,9 % | 3,5 % |
Verkauf | 9,9 % | 6,6 % |
Bau, Architektur, Vermessung | 9,1 % | 6,6 % |
Natur/Umwelt/Landwirtschaft | 4,8 % | 9,1 % |
Elektro | 9,1 % | 0,8 % |
Metall, Maschinenbau | 7,9 % | 0,9 % |
Verkehr, Logistik, Reisen | 3,3 % | 3,7 % |
Produktion/Fertigung | 1,7 % | 0,6 % |