Die erste eigene Wohnung oder WG

Die erste eigene Wohnung oder WG

Es ist soweit! Mit Beginn von Ausbildung oder Studium, steht je nach Ausbildungs- oder Studienort der Auszug von zu Hause an. Was soll´s sein? Studierenden-Wohnheim? Eigene Wohnung? Oder doch lieber eine WG?

Ein guter Tipp sind die Internetseiten der örtlichen Studierendenwerke. Hier erfahren Sie, ob und in welchen Wohnheimen noch Zimmer frei und wie hoch die Kosten sind. Die Vorteile liegen auf der Hand: Neben der Nähe zum Uni-Campus kann man davon ausgehen, dass ein Zimmer im Studentenwohnheim mit hoher Wahrscheinlichkeit günstiger als jedes „­normale“ ­privat gemietete Zimmer oder gar eine Wohnung ist. Außerdem lebt man mit vielen anderen Studenten unter einem Dach – das erleichtert das Kennenlernen von Kommilitonen enorm. Selbst wer sich eine eigene Wohnung leisten kann, sollte darüber nachdenken, ob für die ersten Semester ein Studentenwohnheim nicht doch die bessere Wahl ist: Nach einiger Zeit kennt man genug Leute, um zu entscheiden, mit wem man eine WG gründen möchte, man kennt die guten Ecken einer Stadt und bekommt auch den einen oder anderen Tipp, wenn irgendwo eine gute Wohnung frei wird. 

Online lohnen sich Seiten wie www.wg-gesucht.de oder www.studenten-wg.de – da gibt’s nicht nur Adressen und Angebote, sondern auch jede Menge hilfreicher Tipps (noch mehr Links finden Sie hier).

Alles eine Frage des Geldes

Wenn es eine eigene Wohnung sein soll, sollten Sie sich einen Überblick über die ortsüblichen Mieten verschaffen – eine Wohnung im Nobelviertel geht enorm ins Geld, ist aber viel langweiliger als eine kleine 2-Zimmer-Bude mitten in einem kiezigen Innenstadtviertel. Einen ersten Überblick erhalten Sie, wenn Sie das Stichwort „Mietspiegel + Stadt oder Region“ googeln. Das reicht meist aus, um Mietangebote aus lokalen Tageszeitungen oder von Maklern zumindest ungefähr einzuordnen. Allerdings weist so ein Mietspiegel nur Durchschnittswerte aus; das tatsächliche Gefälle zwischen „günstig“ und „teuer“ kann ziemlich groß sein.

Kostenaufstellung für den Überblick

Bevor man überhaupt auf Wohnungssuche geht, sollte erst einmal genau kalkuliert werden, welche Mietsumme man sich tatsächlich regelmäßig leisten kann. Um sich einen Überblick über die zukünftigen Ausgaben zu verschaffen, sollten die wichtigsten monatlich anfallenden Kosten in einer Art Budget-Plan aufgelistet werden: Miete, Nebenkosten, Strom, Internet- und Telefonanbieter, Rundfunkbeitrag und Versicherungen. „Die Warmmiete sollte inklusive Nebenkosten ein Drittel der Einkünfte nicht überschreiten“, empfehlen die Finanzexperten. Für einen besseren finanziellen Überblick kann es darüber hinaus sinnvoll sein, die sonstigen Lebenshaltungskosten regelmäßig zu notieren. Vom Wochen-Einkauf über den Kneipenabend bis zum Kinobesuch werden alle Ausgaben erfasst. Dafür können zum Beispiel auch hilfreiche Smartphone-Apps wie „Meine Finanzen“ oder „Haushaltsbuch MoneyControl“ genutzt werden.

Achtung bei der ersten WG!

Die größten Stolpersteine lauern nicht bei der richtigen Auswahl der Mitbewohner oder dem Aufstellen des Putzplanes, sondern im Kleingedruckten! Vom Mietvertrag über die Verträge mit dem örtlichen Wasser- und Energieversorger sowie der Telekom bis zur Hausratversicherung – nehmen Sie Kontakt mit dem Vermieter, dem Versorger und dem Versicherungsvertreter auf und machen Sie sich schlau. Sonst zahlen Sie am Ende Prämien, obwohl Sie längst woanders wohnen. Denn im Zweifel gilt hier: Mitgefangen (also Vertrag unterschrieben), mitgehangen.

Wer als Hauptmieter im Mietvertrag steht, haftet für alle – die Mitbewohner sind dann nur Untermieter. Nachteil: Kündigt der Hauptmieter, steht die gesamte WG auf der Straße. Vorteil: Ein neuer Untermieter kann problemlos einziehen. Besser: Mit dem Vermieter klären, dass eine WG die Wohnung nutzt und alle Mieter den Mietvertrag unterzeichnen lassen. Gleiches gilt für Strom und Wasser, Internet, Telefon und Kabelfernsehen – der Internetprovider bucht die fälligen Beträge vom Konto des Vertragsinhabers (also bei demjenigen, der unterschrieben hat) ab. Da ist es nebensächlich, ob der Vertragsinhaber überhaupt noch in der Wohnung wohnt.

Stressfrei in die erste eigene Wohnung:

So ein Umzug ist mehr als ein paar Kisten und Möbel von A nach B bringen, es bedeutet in den meisten Fällen einen erheblichen zeitlichen, logistischen und finanziellen Aufwand. Wie ein Umzug locker von der Hand geht, zeigen die 8 Tipps der LBS. Dann klappt‘s danach auch noch mit der Einweihungsparty.

  • Beschriften Sie gepackte Umzugskartons oben und seitlich mit einem dicken Filzstift nach Räumen bzw. thematisch. Packen Sie die Kartons nicht zu voll und lassen Sie die Griffmulden frei. Für die erste Übernachtung in der neuen Wohnung stellen Sie sich einen „Survival-Koffer“ mit allen wichtigen Dingen, die Sie zum Schlafen, Hygiene, etc. benötigen, zusammen. Verstauen Sie Ihre Papiere, Schlüssel, Geld und Handy griffbereit.
  • Kümmern Sie sich eine Woche vor dem Einzug um die Schlüsselübergabe: Dokumentieren Sie Vorschäden in der Wohnung (auch im Treppenhaus) mit Fotos, notieren Sie Zählerstände von Strom, Wasser und Gas/Öl. Spätestens beim Einzug steht auch die Anmeldung beim Beitragsservice des öffentlich-rechtlichen Rundfunks an (ehemals GEZ). Nur Studierende, die Bafög oder Berufsausbildungsbeihilfe beziehen, sind davon ausgenommen.
  • Geben Sie Ihre Adresse rechtzeitig an Ihre Freunde und Verwandten, an alle Behörden und Vertragspartner. Denken Sie an die Meldung beim Einwohnermeldeamt sowie den Nachsendeantrag bei der Post.

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