Kategorien-Archiv 104-Berufe

Ausbildung Flachglastechnologen modernisiert

Transparent, elegant, funktionell soll es sein – und alles muss präzise passen: Mit hohem handwerklichen Geschick, Sorgfalt und Genauigkeit bearbeiten, schneiden und veredeln Flachglastechnologen und -technologinnen industriell Flachglas für Fenster, Schaufenster und Vitrinen, Sicherheitsgläser für Banken oder auch Scheiben für Solaranlagen. Gemeinsam mit den Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) im Auftrag der Bundesregierung diese Ausbildungsordnung modernisiert. Sie tritt zum 1. August 2018 in Kraft und löst die 27 Jahre alte Verordnung für Flachglasmechaniker/-innen ab.

Flachglastechnologen und -technologinnen schneiden Glasscheiben auf die erforderliche Größe zu und veredeln die Produkte durch Zierschliffe, Sandstrahlen, Bedrucken und Versiegeln. Hierbei ist hochpräzises Arbeiten erforderlich. Bei der Modernisierung der Ausbildungsordnung wurden die Automatisierung, Vernetzung und Digitalisierung des innerbetrieblichen Material- und Warenflusses ebenso berücksichtigt wie die Steuerung automatisierter Produktions- und Schneidanlagen.

Die Ausbildung endet mit der Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer in zwei zeitlich getrennten Teilen. Teil 1, der vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres durchgeführt werden soll, wird dabei mit 30 Prozent im Gesamtergebnis der Abschlussprüfung bewertet. Rund die Hälfte der Jugendlichen mit einem im Jahr 2016 hier neu abgeschlossenen Ausbildungsvertrag verfügte über einen Hauptschulabschluss.

Flachglastechnologen und -technologinnen arbeiten hauptsächlich in Werk- und Produktionshallen glasverarbeitender Betriebe. Die Ausbildung eröffnet Interessierten nach erfolgreichem Abschluss die berufliche Aufstiegsmöglichkeit zum/zur Geprüften Industriemeister/-in – Fachrichtung Glas.

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Ausbildung Apparatebauer modernisiert

Ob Marmelade, Bier oder Kosmetika: Für Produkte der Lebensmittel-, Chemie-, Petrochemie-, Pharma- und Kosmetikindustrie, für Brauereien, Brennereien sowie für den Schiffbau braucht es die unterschiedlichsten Behälter, Apparate und Rohrleitungen. Hergestellt werden diese von Behälter- und Apparatebauerinnen und -bauern. Die dreieinhalbjährige Berufsausbildung des Handwerks hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) im Auftrag der Bundesregierung jetzt gemeinsam mit den Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis auf den neuesten Stand gebracht. Die neue Ausbildungsordnung tritt am 1. August 2018 in Kraft.

Ausschlaggebend für die Modernisierung waren veränderte betriebliche Arbeits- und Geschäftsprozesse sowie moderne Werkstoffe, Maschinensysteme und Fertigungstechniken vor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung. Dem Bereich „Kundenorientierung“ wird ein höherer Stellenwert zugewiesen und die bisherige Prüfungsstruktur durch die gestreckte Gesellenprüfung ersetzt.

Behälter- und Apparatebauer/-innen arbeiten in Metallbau- und Maschinenbauunternehmen. Im Jahr 2016 erlernten insgesamt 192 Auszubildende den Beruf; 2017 wurden 57 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Die Übernahmeaussichten sind sehr gut. Nach der Gesellenprüfung kann eine Weiterqualifizierung zum/zur Behälter- und Apparatebauermeister/-in oder zum/zur Staatlich geprüften Techniker/-in in den einschlägigen Fachrichtungen angeschlossen werden.

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Ausbildung Edelsteinschleifer modernisiert

Sie funkeln in unzähligen Formen und Farben, sind Symbol für Unvergänglichkeit, Reichtum und Macht. Edelsteine ziehen seit Jahrtausenden Menschen in ihren Bann. Bearbeitet und zu voller Schönheit oder Nutzen gebracht werden sie von Edelsteinschleiferinnen und -schleifern. Deren Ausbildung ist nun aufgrund von Entwicklungen im Bereich der Lasertechnik, veränderten Arbeits- und Geschäftsprozessen sowie Weiterentwicklungen in den Bearbeitungstechniken modernisiert worden. Gemeinsam mit den Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) im Auftrag der Bundesregierung die neue Ausbildungsordnung zum Edelsteinschleifer/zur Edelsteinschleiferin erarbeitet, die am 1. August in Kraft tritt.

Die neue Ausbildungsordnung löst die drei bisherigen Ausbildungsberufe Edelsteingraveur/-in, Edelsteinschleifer/-in und Diamantschleifer/-in ab und fasst sie zusammen, da deren Grundausbildung hohe Gemeinsamkeiten aufwies und die Ausbildungsberufe auch gemeinsam unterrichtet wurden. Die neue Verordnung bietet stattdessen künftig die vier Fachrichtungen „Industriediamantschleifen“, „Schmuckdiamantschleifen“, „Edelsteinschleifen“ und „Edelsteingravieren“:

  • Industrie- und Schmuckdiamantschleifer/-innen verpassen den Steinen aus kristallisiertem Kohlenstoff mit großer Präzision den nötigen Feinschliff. Sie veredeln mit den Diamanten – weil sie aus dem weltweit härtesten natürlichen Stoff bestehen – Bohrer, Messer und Skalpelle sowie schärfste Teile von elektronischen Geräten und Werkzeugmaschinen beziehungsweise verarbeiten die Rohdiamanten zu kostbaren Brillanten.
  • Edelsteinschleifer/-innen verleihen Smaragden, Rubinen, Saphiren und anderen Edel- und Schmucksteinen durch den richtigen Schliff ihren charakteristischen Glanz. Um sie in die passende Größe zu bringen, spalten sie die Rohlinge, sägen sie zu und schleifen, facettieren und polieren die Steine mit der jeweils geeigneten manuellen oder maschinellen Technik.
  • Edelsteingraveure und -graveurinnen bearbeiten und gravieren natürliche und künstliche Edel- und Schmucksteine. Ob als Einzelstück oder in Serie: Sie übertragen beispielsweise Bilder, Porträts, Monogramme, Wappen oder Namenszüge mit künstlerischem Feingefühl auf Steine, arbeiten filigrane Details in Schmuckstücke ein und erarbeiten aus den Steinen Figuren oder Objekte. Dabei muss die unterschiedliche Beschaffenheit der Steine bei der Bearbeitung genauso beachtet werden wie das Auswählen des richtigen Werkzeuges.

Die dreijährige Ausbildung endet mit einer Abschluss- und Gesellenprüfung vor der Industrie- und Handelskammer oder Handwerkskammer. Edelsteinschleifer/-innen arbeiten je nach Fachrichtung vorwiegend in handwerklichen Edelstein- und Schmuckbetrieben, in Schmuck-Graveur-Werkstätten sowie in der industriellen Schmuckwarenherstellung, in Herstellungsbetrieben für Diamantwerkzeuge und in Betrieben der Schmuck- und Uhrenindustrie sowie Schmuckateliers und Juweliergeschäften.

Die Übernahmeaussichten für Auszubildende in diesem Beruf sind sehr gut. Nach der Ausbildung kann mit der Fachrichtung Edelsteingravieren eine Weiterqualifizierung zum/zur Edelsteingraveurmeister/-in angeschlossen werden.

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Ausbildung Biologiemodellmacher modernisiert

Das menschliche Skelett oder ein maßstabgetreues Abbild von menschlichen Organen – fast jeder kennt diese Modelle aus der eigenen Schulzeit. Hergestellt werden sie in reiner Handarbeit von Biologiemodellmacherinnen und -machern, einem kreativ-gestaltenden Handwerksberuf. Deren Ausbildung hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) nun im Auftrag der Bundesregierung gemeinsam mit den Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis neu geordnet. In der modernisierten Ausbildungsordnung werden sowohl traditionelle Herstellungsverfahren als auch technologische Weiterentwicklungen berücksichtigt. Die neue Verordnung tritt zum 1. August in Kraft.

Biologiemodellmacher/-innen fertigen anatomische, botanische und zoologische Lehr- und Demonstrationsmodelle sowie medizinische „Übungsphantome“, also künstliche Körper, zu Übungszwecken an – nach Vorgaben wissenschaftlicher Expertinnen und Experten. Die in Deutschland hergestellten Produkte werden weltweit vermarket und kommen überwiegend in Schulen, Universitäten, Ausbildungseinrichtungen und Museen zum Einsatz.

Auszubildende lernen alles über die Herstellung der Modelle, das Retuschieren von modellspezifischen Rohlingen, das Verbinden von Modellteilen sowie über deren Zusammenbau zu Modellen. Sie gestalten die Modelle mit verschiedenen Mal- und Auftragetechniken und führen Reparaturarbeiten aus. Ständige Qualitätskontrollen begleiten den Herstellungsprozess in diesem traditionellen Ausbildungsberuf.

Die Herstellung und Reparatur von Modellen erfordert einen hohen Aufwand an spezialisierter und reiner Handarbeit. Bis ins kleinste Detail werden die Modelle und „Übungsphantome“ streng in Anlehnung an naturwissenschaftliche Vorgaben in Form, Funktion, Zerlegbarkeit und Ästhetik hergestellt. Dies setzt bei der Fachkraft neben einem ausgeprägten handwerklichen Geschick auch technisches Verständnis sowie gute Biologiekenntnisse voraus.

Das Berufsbild des Biologiemodellmachers/der Biologiemodellmacherin stammt aus dem Jahr 1938. Es gehört somit zu den sogenannten Altberufen und wird seit dem Inkrafttreten des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) am 1. September 1969 als anerkannt geltender Lehrberuf geführt.

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Ausbildung Pinselmacher modernisiert

Ob im Alltag oder in der Kunst, beim Wohnungsanstrich oder bei der Körperpflege – überall benötigen wir Bürsten und Pinsel. Etwa 1.000 verschiedene Sorten gibt es, vom Reisigbesen wie für die Märchenhexe bis zur Gemüsebürste, vom Make-up-Quast bis zum feinsten Künstler- oder großen Malerpinsel. Gerade die handwerklich hochwertigen Produkte werden von Bürsten- und Pinselmacherinnen und -machern hergestellt. Deren Ausbildung hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) nun im Auftrag der Bundesregierung gemeinsam mit den Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis auf den neuesten Stand gebracht. Die neue Ausbildungsordnung tritt am 1. August in Kraft.

Technische, wirtschaftliche und organisatorische Veränderungen und Entwicklungen in der Bürsten- und Pinselfertigung sind der Hintergrund der Neuordnung. So berücksichtigt die modernisierte Ausbildungsordnung unter anderem neue Fertigungsverfahren und erhöhte Anforderungen an die Produkte in Bezug auf Sicherheit und Nachhaltigkeit. Sie sollen nicht nur strapazierfähig und gut zu handhaben sein, sondern teils höchsten Ansprüchen genügen, insbesondere im Künstlerbedarf.

Gefertigt werden sie aus Tierhaaren, Naturborsten, pflanzlichen oder synthetischen Fasern, die in Holz oder Kunststoffe eingefügt werden. Der weitaus größte Teil der Bürsten- und Pinselproduktion kommt zwar aus deutschen Industriebetrieben oder wird importiert. Es gibt aber auch Verbraucherinnen und Verbraucher mit einem besonderen Interesse an handwerklich hergestellten Produkten, für die dann ein entsprechend höherer Preis anfällt.

Die Ausbildung zum/zur Bürsten- und Pinselmacher/-in wird sowohl von Handwerks- als auch von Industriebetrieben angeboten. Die Auszubildenden erlernen die verschiedenen Bürsten- und Pinselarten und ihren Verwendungszweck, sie werden mit den unterschiedlichen handwerklichen und/oder industriellen Verarbeitungstechniken und mit den Maschinen und Werkzeugen vertraut gemacht, die zur Herstellung benötigt werden. Die neue Ausbildungsordnung unterscheidet nicht mehr nach Fachrichtungen. Sie legt vielmehr die Bürsten- und die Pinselherstellung als jeweils eigenständigen Schwerpunkt fest.

Die Übernahmeaussichten für Auszubildende sind sehr gut. Nach der Abschlussprüfung kann eine Weiterqualifizierung zum/zur Bürsten- und Pinselmachermeister/-in angeschlossen werden.

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