Kategorien-Archiv 104-Berufe

Ausbildung Verkäufer

Verkäufer/innen haben je nach Betrieb oder Abteilung z.B. mit Bekleidung, Nahrungsmitteln oder Unterhaltungselektronik zu tun. Sie nehmen Warenlieferungen an, sortieren Waren, räumen sie in Regale ein und zeichnen Preise aus. Regelmäßig führen sie Qualitätskontrollen durch, prüfen den Lagerbestand und bestellen Waren nach. Ihre Hauptaufgabe besteht in Verkaufs- und Beratungsgesprächen mit Kunden.

Beim Kassieren prüfen Verkäufer/innen die Echtheit der Geldscheine, achten auf die richtige Ausgabe des Wechselgeldes oder wickeln Zahlungen bargeldlos mit Kredit- oder Geldkarten ab. Darüber hinaus wirken sie bei der Planung und Umsetzung von werbe- und verkaufsfördernden Maßnahmen mit.

Verkäufer/innen finden Beschäftigung

• in Einzelhandelsunternehmen, z.B. in Modehäusern, Kaufhäusern, Supermärkten, Lebensmittel-fachgeschäften, Baumärkten, Tankstellen oder im Versandhandel

Verkäufer/innen arbeiten in erster Linie

  • in Verkaufsräumen
  • in Lager- und Kühlräumen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • im Freien, z.B. an Verkaufsständen und auf Freiflächen
  • in Büroräumen

Welcher Schulabschluss wird erwartet?

Rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. In der Praxis stellen Betriebe überwiegend Auszubildende mit Hauptschulabschluss ein.

Worauf kommt es an?

  • Kundenorientierung, Kommunikationsfähigkeit und Kontaktbereitschaft (z.B. bei der Kundenberatung)
  • Kaufmännisches Denken und Sorgfalt (z.B. Mitwirken bei der Sortimentsplanung, Durchführen der Kassenabrechnungen)

Schulfächer:

  • Mathematik (z.B. für die Berechnung von Preisen und Rabatten)
  • Deutsch (z.B. um Kunden höflich und zuvorkommend beraten zu können)

Beispielhafte Ausbildungsvergütungen pro Monat (je nach Bundesland unterschiedlich):

  • 1. Ausbildungsjahr: € 755 bis € 900
  • 2. Ausbildungsjahr: € 805 bis € 1.005

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Ausbildung Automobilkaufmann

Automobilkaufleute erledigen an der Schnittstelle zwischen Handel und Werkstatt kaufmännische Aufgaben, vor allem in der Beschaffung, im Vertrieb bzw. Verkauf von Kraftfahrzeugen sowie von Teilen und Zubehör. Sie übernehmen die Buchhaltung, Kostenrechnung und Kalkulation sowie sach-bearbeitend-organisatorische Aufgaben, z.B. in der Personalwirtschaft. Außerdem beobachten sie die Entwicklungen auf dem Markt und berücksichtigen die so gewonnenen Informationen bei der Planung und Durchführung von Marketingaktionen.

Automobilkaufleute organisieren den Kundendienst und nehmen Wartungs- und Reparaturaufträge an. Im Vertrieb beraten sie Privat- und Geschäftskunden über Finanzdienstleistungsprodukte, erstellen Angebote und schließen Finanzierungs-, Kauf-, Leasing- oder Versicherungsverträge ab.

Automobilkaufleute finden Beschäftigung

  • im Kraftfahrzeug- und Kraftfahrzeugteilehandel (z.B. Autohäuser, Fahrzeugimporteure)
  • bei Automobilherstellern

Automobilkaufleute arbeiten in erster Linie

  • im Verkaufsraum und am Kundendienstschalter
  • im Büro

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch im Lager.

Welcher Schulabschluss wird erwartet?

Rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. In der Praxis stellen Industrie- und Handelsbetriebe überwiegend Auszubildende mit Hochschulreife ein, Handwerksbetriebe wählen vor allem Auszubildende mit mittlerem Bildungsabschluss aus.

Worauf kommt es an?

  • Kundenorientierung und Kommunikationsfähigkeit (z.B. beim Eingehen auf Kundenfragen und beim Beraten von Kunden)
  • Kaufmännisches Denken und Sorgfalt (z.B. bei der Preisgestaltung, beim Berechnen von Finanzierungsangeboten)
  • Flexibilität und organisatorische Fähigkeiten (z.B. beim Wechsel von Büroarbeiten zur Kundenberatung, beim Planen und Durchführen von Marketing- und Verkaufsaktionen)
  • Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsvermögen (z.B. bei Verhandlungen mit Lieferanten)

Schulfächer:

  •  Mathematik (z.B. für die Erstellung der Kosten- und Leistungsrechnung)
  • Deutsch (z.B. für Kundenverhandlungen, für die Geschäftskorrespondenz)
  • Wirtschaft/Recht (z.B. für Aufgaben im Rechnungswesen, für das Ausarbeiten von Verträgen)

Beispielhafte Ausbildungsvergütungen pro Monat:

  • 1. Ausbildungsjahr: € 755 bis € 900 (Handel*), € 685 bis € 919 (Handwerk*)
  • 2. Ausbildungsjahr: € 805 bis € 1.005 (Handel*), € 770 bis € 981 (Handwerk*)
  • 3. Ausbildungsjahr: € 935 bis € 1.150 (Handel*), € 790 bis € 1.084 (Handwerk*)

*je nach Bundesland unterschiedlich

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(Duales) Studium Betriebswirtschaftslehre Handel

Das grundständige Studienfach Handelsbetriebswirtschaft vermittelt wissenschaftliches und praktisches Grundlagenwissen in Handelsbetriebslehre, ‑controlling, ‑management, ‑marketing, Personalführung oder Rechnungswesen. Handelsbetriebswirtschaft kann man auch im Rahmen von dualen Studiengängen studieren.

Mögliche grundständige Studiengänge

  • Betriebswirtschaftslehre (Handel und Dienstleistungen)
  • Betriebswirtschaftslehre (Modemanagement)
  • Handelsmanagement und E-Commerce
  • International Business and Fashion Management
  • Internationales Handelsmanagement
  • Management und Vertrieb (Handel)

Zugangsvoraussetzungen

  • an Fachhochschulen und Berufsakademien: mindestens die Fachhochschulreife
  • ggf. Bestehen eines hochschulinternen Auswahlverfahrens
  • ggf. Nachweis über ein Vorpraktikum
  • ggf. Nachweis von Kenntnissen in Englisch und in einer weiteren modernen Fremdsprache

Inhalte des Studiums

Die Studierenden besuchen Vorlesungen, Seminare und praktische Übungen an der Hochschule, z.B. in folgenden Modulen:

  • Betriebliches Rechnungswesen und Handelsbetriebslehre
  • Betriebswirtschaftslehre und Supply Chain Management
  • Digitale Kompetenz
  • International Marketing
  • Investition und Finanzierung
  • Makroökonomie
  • Mikroökonomie und Tabellenkalkulation
  • Planung und Controlling
  • Sales Management
  • Statistik
  • Warenkunde
  • Wirtschaftsmathematik
  • Zivil- und Handelsrecht

Wer ein Bachelorstudium in Handelsbetriebswirtschaft absolviert hat, kann z.B. in den Tätigkeitsfeldern Einkauf, Beschaffung, Vertrieb, Verkauf oder Management, Unternehmensführung ins Berufsleben einsteigen.

Für Führungspositionen wird im Anschluss an das Bachelorstudium i.d.R. ein Masterabschluss erwartet. Eine Fortsetzung des Studiums bietet sich beispielsweise in weiterführenden Studienfächern wie Handelsbetriebswirtschaft, Internationale Wirtschaft, Marketing oder Vertrieb an.

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Ausbildung Chemie-, Biologie- und Lacklaboranten modernisiert

Die Digitalisierung schreitet auch in der Chemie- und Pharmaindustrie weiter voran. Aus diesem Grund hat nach der Modernisierung des Ausbildungsberufs „Chemikant/Chemikantin“ im Jahr 2018 das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) gemeinsam mit den zuständigen Bundesministerien sowie den Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis im Auftrag der Bundesregierung nunmehr auch die „Verordnung über die Berufsausbildung im Laborbereich Chemie, Biologie und Lack“ entsprechend überarbeitet. Sie umfasst die drei Laborberufe Biologielaborant/-in, Chemielaborant/-in und Lacklaborant/-in. Die neuen Regelungen traten am 1. August 2020 in Kraft.

Wesentlichste Neuerung sind zwei speziell auf die Ausprägung digitaler Kompetenzen ausgerichtete Wahlqualifikationen: „Digitalisierung in Forschung, Entwicklung, Analytik und Produktion“ sowie „Arbeiten mit vernetzten und automatisierten Systemen“. Dabei bündelt die neue Wahlqualifikation „Digitalisierung in Forschung, Entwicklung, Analytik und Produktion“ beispielsweise alle Kompetenzen, die für die Arbeit in einer digitalen Laborumgebung notwendig sind. Dies reicht vom Arbeiten in virtuellen Teams oder dem Durchführen von Simulationen über das Erfassen, Prüfen und Auswerten von Daten bis hin zum Einhalten rechtlicher und betrieblicher Vorgaben zum Schutz und zur Sicherheit digitaler Daten.

Bei der neuen Wahlqualifikation „Arbeiten mit vernetzten und automatisierten Systemen“ geht es um das Einrichten, Prüfen und Optimieren von Labormanagement- und Labor-informationssystemen sowie die Arbeit mit diesen digitalen Technologien. Dies beinhaltet auch das Erkennen von Störungen und das Einleiten von Maßnahmen zu deren Beseitigung.
Die digitalen Wahlqualifikationen stellen vor allem für die Ausbildungsbetriebe neue Optionen dar, die in der Digitalisierung von Arbeitsumgebungen schon fortgeschritten sind und ihren Auszubildenden eine entsprechende Schwerpunktsetzung ermöglichen wollen. Die Mindestanforderungen an die Laboranten-Ausbildung werden durch die Änderungsverordnung nicht erhöht. Ebenso bleibt die bewährte Struktur der Ausbildungsordnungen erhalten.

Bundesweit wurden in den drei Ausbildungsberufen im Jahr 2019 insgesamt 2.277 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen, wobei der weitaus größte Teil (rund 73 %) auf den Bereich der Chemielaborantinnen beziehungsweise -laboranten entfällt. Im Anschluss an die Ausbildung besteht die Möglichkeit, Aufstiegsfortbildungen zu absolvieren, zum Beispiel zum/zur Industriemeister/Industriemeisterin Chemie.

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Ausbildung Mediengestalter/-in Bild und Ton modernisiert

Ob in Hörfunk-, Film-, TV- oder Onlineproduktionen, ob in Theatern, Messe- und Veranstaltungsagenturen oder im Marketing und der Unternehmenskommunikation – Mediengestalter/-innen Bild und Ton üben in den unterschiedlichsten Branchen einen ungemein vielseitigen Beruf aus, der zudem ständigen technischen Weiterentwicklungen unterliegt. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat daher im Auftrag der Bundesregierung und gemeinsam mit den zuständigen Bundesministerien sowie den Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis die Ausbildungsordnung überarbeitet. Die bisher eigenständigen Ausbildungen „Film- und Videoeditor/-in“ sowie „Mediengestalter/-in Bild und Ton“ wurden darüber hinaus zusammengeführt, so dass es nun eine einheitliche Ausbildung im Bereich der technischen Medienproduktion gibt. Die neue Ausbildungsordnung trat zum 1. August 2020 in Kraft.

Zu den klassischen Inhalten der Ausbildung gehören auch künftig die Herstellung von Bild- und Tonaufnahmen, zum Beispiel bei der Durchführung von Befragungen, sowie die Herstellung audiovisueller Medienprodukte, zu denen etwa Fernsehproduktionen im Studio oder Sportberichterstattungen mit Hilfe von Übertragungswagen zählen. Auch die Nachbearbeitung von Bild- und Tonprodukten bei Film- oder Radioproduktionen gehören zum festen Repertoire, das jede/-r Auszubildende beherrschen muss.

Online-Plattformen und Social Media-Angebote machen eine zielgruppengerechtere Aufbereitung von Inhalten erforderlich. Daher müssen Auszubildende auf der Grundlage journalistischer Beiträge künftig auch andere Medienkanäle, wie zum Beispiel Facebook, Instagram oder Twitter, mit eigenem Inhalt bedienen können. Gerade in diesem Bereich öffnet sich für Mediengestalter/-innen ein neues, besonders interessantes Tätigkeitsfeld.

Rechtliche Grundlagen der Medienproduktion erhalten eine wesentlich höhere Bedeutung. Dazu gehören Urheber- und Persönlichkeitsrechte genauso wie Datenschutz und Datensicherheit. Auch die Projektorganisation ist eine wichtige Kompetenz, denn Mediengestalter/-innen müssen Produktionsverfahren auswählen, Arbeitsabläufe festlegen und Produktionsteams organisieren.

Nicht zuletzt finden sich in der neuen Ausbildungsordnung insgesamt 18 unterschiedliche Wahlqualifikationen – das macht die Ausbildung flexibler, profilschärfer und passgenauer. So können die Auszubildenden durch die Wahl entsprechender Qualifikationsmöglichkeiten im zweiten und dritten Ausbildungsjahr zum Beispiel ihre Kompetenzen in den Bereichen Kameraproduktionen oder Studio-, Außenübertragungs- und Bühnenproduktionen sowie Postproduktion oder Ton vertiefen. Weitere Wahlqualifikationen sind beispielsweise Medienpräsentationen bei Veranstaltungen, die Herstellung und Gestaltung visueller Effekte, das Durchführen von Sounddesigns oder das eigenständige Recherchieren und Herstellen von Beiträgen für unterschiedliche Ausgabekanäle.

Die jetzt modernisierte Ausbildungsordnung „Mediengestalter/-in Bild und Ton“ für den betrieblichen Teil und der darauf abgestimmte Rahmenlehrplan für den schulischen Teil der Ausbildung traten zum 1. August 2020 in Kraft und lösen die bestehende Ausbildungsregelung aus dem Jahr 2006 ab.

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