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Ausbildung Bankkaufleute modernisiert

Die Digitalisierung der Arbeits- und Berufswelt verändert die Bankenbranche grundlegend. Das Online-Banking wächst, Filialnetze werden verkleinert und Arbeits- und Geschäftsprozesse zunehmend digitalisiert. Dies erfordert motiviertes und qualifiziertes Personal, um zum Beispiel Kundenkontakte auch digital in qualitativ hochwertiger Form überzeugend gestalten zu können. Um für diese und weitere neue Anforderungen gewappnet zu sein, hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) im Auftrag der Bundesregierung und gemeinsam mit den zuständigen Bundesministerien sowie den Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis eine neue Ausbildungsordnung für Bankkaufleute erarbeitet. Sie trat am 1. August 2020 in Kraft.

Die neue Ausbildungsordnung erhält sowohl das hohe Qualifikationsniveau des Berufsbildes als auch die generalistische Ausrichtung, so dass wie bisher auf alle klassischen Geschäftsfelder in Kreditinstituten vorbereitet wird. Sie wurde jedoch komplett kompetenzorientiert gestaltet. Das bedeutet: Die Beschreibung der beruflichen Tätigkeiten erfolgt in Form vollständiger Handlungen, in denen fachliche, methodische, soziale sowie personale Kompetenzen berücksichtigt werden und orientiert sich an den betrieblichen Arbeits- und Geschäftsprozessen. Herzstück ist hierbei die Kundenbeziehung, entlang der die zu vermittelnden Kompetenzen aufgebaut werden. Der ganzheitlichen Beratungskompetenz kommt in der neuen Ausbildungsordnung ein besonders hoher Stellenwert zu.

Darüber hinaus wurden digitale Aspekte und Kompetenzen in den verschiedenen Ausbildungsbereichen in einer Art integriert, die eine handlungsbezogene Vermittlung erlaubt. Die technikneutrale Beschreibung ermöglicht eine flexible Anpassung an zukünftige Entwicklungen. Auch ehemals fachübergreifende Ausbildungsinhalte wie Kommunikation, kaufmännische Steuerung und Rechnungswesen wurden in berufliche Handlungsbereiche integriert, wobei Letzteres inhaltlich reduziert wurde. Rechtliche Rahmenbedingungen, Datenschutz und Datensicherheit erhalten dagegen eine höhere Bedeutung. Angereichert wird die modernisierte Ausbildungsordnung zudem durch neue Inhalte wie Prozessorientierung oder projektorientiertes Arbeiten. Auch die Form der gestreckten Abschlussprüfung ist neu. Der Einsatz von digitalen oder analogen Hilfsmitteln in der mündlichen Prüfung wurde explizit aufgenommen.

Die Zukunftsaussichten für Bankkaufleute sind sehr gut, denn die Branche bietet und fördert mit vielfältigen Angeboten Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten, die für anspruchsvolle Tätigkeiten qualifizieren und den Absolvierenden unterschiedliche Karrierewege in den Kreditinstituten, aber nicht nur dort, ermöglichen. Denn ausgebildete Bankkaufleute sind auch gesuchte Fachkräfte bei Bausparkassen, Versicherungs-, Kreditkarten- und Kapitalanlagegesellschaften, Wirtschaftsberatungsfirmen, Unternehmen für Vermögens- und Anlageberatung sowie Unternehmen der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft. Zudem ist eine Aufstiegsfortbildung zum Geprüften Bankfachwirt / zur Geprüften Bankfachwirtin möglich.

Die jetzt modernisierte Ausbildungsordnung für den betrieblichen Teil und der darauf abgestimmte Rahmenlehrplan für den schulischen Teil der Ausbildung treten zum 1. August 2020 in Kraft und lösen die bestehenden Ausbildungsregelungen aus dem Jahr 1998 ab.

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Ausbildung Pflegefachleute

Pflegefachleute pflegen und betreuen Menschen aller Altersstufen in den Bereichen Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege. In der Grundpflege betten sie hilfsbedürftige Menschen und unterstützen sie bei der Nahrungsaufnahme und Körperpflege. In der ambulanten Pflege arbeiten sie auch mit Angehörigen zusammen und unterweisen diese z.B. in Pflegetechniken. Sie versorgen in Abstimmung mit den behandelnden Ärzten und Ärztinnen z.B. Wunden und führen Infusionen, Blutentnahmen und Punktionen durch. Außerdem assistieren sie bei Untersuchungen, verabreichen den Patienten ärztlich verordnete Medikamente oder Injektionen und bereiten sie auf operative Maßnahmen vor. Darüber hinaus übernehmen sie Organisations- und Verwaltungsaufgaben wie die Ermittlung des Pflegebedarfs und die Planung, Koordination und Dokumentation von Pflegemaßnahmen. Auch bei der Patientenaufnahme, in der Qualitätssicherung und bei der Verwaltung des Arzneimittelbestandes wirken sie mit.

Pflegefachleute finden Beschäftigung in erster Linie

  • in Krankenhäusern, Facharztpraxen oder Gesundheitszentren
  • in Altenwohn- und ‑pflegeheimen
  • bei ambulanten Pflegediensten
  • in Einrichtungen der Kurzzeitpflege
  • in Hospizen
  • in Wohnheimen für Menschen mit Behinderung

Sie arbeiten in erster Linie

  • in Patientenzimmern von Krankenstationen
  • in Untersuchungs-, Behandlungs- und Pflegearbeitsräumen
  • in Patientenwohnungen (bei ambulanter Pflege)
  • im Büro oder Stationszimmer

Welcher Schulabschluss wird erwartet?

Für die Ausbildung wird i.d.R. ein mittlerer Bildungsabschluss vorausgesetzt. Die Berufsfachschulen wählen Bewerber/innen nach eigenen Kriterien aus.

Anforderungen:

  • Einfühlungsvermögen und Kontaktfähigkeit (z.B. im Umgang mit Patienten und Angehörigen)
  • Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein (z.B. bei der Dokumentation von Pflegemaßnahmen)
  • Psychische Stabilität (z.B. im Umgang mit schwer kranken oder sterbenden Patienten)
  • Gute körperliche Konstitution (z.B. beim Umbetten von Patienten)
  • Verschwiegenheit (z.B. beim Umgang mit Patientendaten)

Schulfächer:

  • Ethik (z.B. für die Anwendung von ethischen Grundsätzen in der Pflege)
  • Biologie (z.B. zum Verständnis biologischer Vorgänge bei Krankheit und Heilung)
  • Chemie (z.B. zum Verständnis der Wirkungsweise von Medikamenten)
  • Deutsch (z.B. zum Anfertigen von Protokollen oder bei der Erklärung der Pflegemaßnahmen gegenüber Patienten und Angehörigen)
  • Mathematik (z.B. beim Abrechnen von Pflegeleistungen)

Was verdient man in der Ausbildung?

An Einrichtungen des öffentlichen Dienstes oder an Einrichtungen von Trägern, die sich an die tariflichen Vereinbarungen des öffentlichen Dienstes anlehnen, erhalten Auszubildende beispielsweise folgende Entgelte (monatlich brutto):

  • 1. Ausbildungsjahr: € 1.141
  • 2. Ausbildungsjahr: € 1.202
  • 3. Ausbildungsjahr: € 1.303

Stand: 03.02.2020

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Ausbildung Pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter

Pharmazeutisch­kaufmännische Angestellte verwalten und pflegen den Bestand an Arzneimitteln bzw. Medizinprodukten und anderen apothekenüblichen Waren. Sie bestellen Artikel, nehmen Lieferungen an, kontrollieren und erfassen sie z.B. nach Beschaffenheit, Art, Menge und Preis. Bei der Lagerung beachten sie die apotheken­, arzneimittel­ und gefahrstoffrechtlichen Vorschriften. Sie zeichnen Waren aus und sortieren sie in Regale oder Schubladen ein. Zudem erstellen sie Rechnungen, erfassen die Belege für die Finanzbuchhaltung und bereiten die Abrechnung der Apothekenleistungen über zentrale Rechenzentren vor. Sie wirken bei Marketingmaßnahmen und der Sortimentsgestaltung mit, präsentieren das Warenangebot im Verkaufsbereich, beraten ihre Kunden und verkaufen z.B. Kosmetika, Babynahrung oder Verbandsmaterialien, jedoch keine Arzneimittel.

Wo arbeitet man?

Pharmazeutisch­kaufmännische Angestellte finden Beschäftigung

  • in Apotheken
  • im pharmazeutischen Großhandel
  • in der pharmazeutischen Industrie
  • in Drogerien

Arbeitsorte:

Pharmazeutisch­kaufmännische Angestellte arbeiten in erster Linie

  • in Büro­ und Verkaufsräumen
  • in Lagerräumen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch in Labors.

Schulabschluss:

Rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. In der Praxis stellen Betriebe überwiegend Auszubildende mit mittlerem Bildungsabschluss ein.

Anforderungen:

  • Kundenorientierung, Kommunikationsfähigkeit und Kontaktbereitschaft (z.B. für das Beraten von Kunden)
  • Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein (z.B. korrektes Auszeichnen von Waren, Einhalten der Vorschriften im Umgang mit Arzneimitteln)
  • Geschicklichkeit (z.B. für das präzise Abwiegen von Zutaten)

Schulfächer:

  • Mathematik (z.B. für die Überprüfung von Rechnungen und Lieferscheinen)
  • Deutsch (z.B. für die Kommunikation mit Kunden und Geschäftspartnern)
  • Chemie (z.B. für den fachgerechten und sicheren Umgang mit Chemikalien)
  • Wirtschaft (z.B. bei der Rechnungsstellung, Buchhaltung und Abrechnung mit Krankenkassen)

Stand: 01.08.2019

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Ausbildung Musikfachhändler

Musikfachhändler/innen beraten ihre Kunden fachgerecht über das musikspezifische Sortiment. Sie erläutern Musikinstrumente und spielen diese an, damit sich die Kunden einen Eindruck vom Klang verschaffen können. Wenn sie Musik-CDs anbieten, informieren Musikfachhändler/innen auch über aktuelle Trends. Sie nehmen Reklamationen entgegen und tauschen fehlerhafte Waren oder Fehlkäufe um. Bei Bedarf informieren sie Kunden über Urheber- und Verwertungsrechte von Musiktiteln, CDs oder auch Notenmaterial. Sie geben Warenbestellungen auf, bedienen die Verkaufskasse und erstellen Rechnungen. Bei der Sortimentsgestaltung wirken sie ebenfalls mit und berücksichtigen hierbei Entwicklungen auf dem Musikmarkt. In Vertrieb und Marketing planen sie verkaufsfördernde Maßnahmen und Werbung und setzen sie um. Weitere Aufgabengebiete sind Einkauf, Lagerhaltung, Controlling sowie Personalplanung.

Wo arbeitet man?

Musikfachhändler/innen finden Beschäftigung in erster Linie

  • in Musikfachgeschäften bzw. Musikabteilungen von Warenhäusern sowie Fachmärkten
  • im Musik-Versandhandel bzw. bei Onlineshops
  • im Musikalien-Großhandel

Arbeitsorte:

Musikfachhändler/innen arbeiten in erster Linie

  • in Verkaufsräumen
  • in Lagerräumen
  • in Büroräumen

Schulabschluss:

Rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. In der Praxis stellen Betriebe überwiegend Auszubildende mit Hochschulreife ein.

Anforderungen:

  • Kommunikationsfähigkeit (z.B. Kunden beraten)
  • Kunden- und Serviceorientierung (z.B. auf Kundenwünsche eingehen)
  • Musikalische Fähigkeiten (Anspielen von Musikinstrumenten)
  • Kaufmännische Fähigkeiten und Sorgfalt (z.B. beim Kassieren und Kontieren)

Schulfächer:

  • Musik (z.B. für die Kundenberatung, für das Anspielen von Musikinstrumenten)
  • Deutsch (z.B. für das Schreiben von Geschäftsbriefen und Angeboten)
  • Wirtschaft (z.B. für die Ermittlung betriebswirtschaftlicher Kennzahlen, für die Preisgestaltung und Kalkulationserstellung)
  • Mathematik (z.B. für die Abwicklung von Zahlungen)

Stand: 01.08.2019

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Ausbildung Fachverkäufer Schwerpunkt Fleischerei

Fachverkäufer/innen im Lebensmittelhandwerk mit dem Schwerpunkt Fleischerei übernehmen den Verkauf von Fleisch­ und Wurstwaren, zum Teil auch kleiner Gerichte. Sie beraten und informieren die Kunden über Inhaltsstoffe und Verwendungsmöglichkeiten der Produkte. Zudem präsentieren und verpacken sie Fleischereierzeugnisse, dekorieren Auslagen und sorgen für Ordnung und Sauberkeit im Verkaufsraum. Darüber hinaus bereiten sie Fleischprodukte und Snacks vor und stellen Feinkostsalate her.

Wo arbeitet man?

Fachverkäufer/innen im Lebensmittelhandwerk mit dem Schwerpunkt Fleischerei finden Beschäftigung

  • in Fleischereien
  • in Einzelhandelsgeschäften

Arbeitsorte:

Fachverkäufer/innen im Lebensmittelhandwerk mit dem Schwerpunkt Fleischerei arbeiten in erster Linie

  • in Verkaufsräumen
  • in Lager­ und Kühlräumen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch in Küchen oder in Büroräumen.

Schulabschluss:

Rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. In der Praxis stellen Betriebe überwiegend Auszubildende mit Hauptschulabschluss ein.

Anforderungen:

  • Kundenorientierung (z.B. beim Eingehen auf individuelle Fragen der Kunden)
  • Geschicklichkeit (z.B. beim Aufschneiden von Fleisch, beim Einräumen von Fleischereierzeugnissen in die Verkaufstheke)
  • Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein (z.B. beim Durchführen der Kassenabrechnungen, beim hygienischen Arbeiten)

Schulfächer:

  • Mathematik (z.B. beim Berechnen von Preisen und Rabatten sowie beim Kassieren)
  • Deutsch (z.B. für das Beschriften von Angebotstafeln und die Kundenberatung)

Stand: 01.08.2019

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