
Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf die Branche? Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag e. V. (DIHK) befragte im Herbst 2020 über 900 Unternehmen. Wie ist die Stimmung und wie hat sie sich im Vergleich zum letzten Frühjahr verändert? Nach dem Einbruch zu Beginn der Krise hat sich die Lage für viele Unternehmen mittlerweile wieder aufgehellt, befindet sich jedoch noch unter dem Niveau der Finanzkrise von 2009. Und: Die Branche blickt insgesamt zuversichtlicher in die Zukunft als die Unternehmen in der Gesamtwirtschaft.
Die Geschäftslage in der deutschen Gesundheitswirtschaft wird nach wie vor von der Corona-Pandemie bestimmt und befindet sich noch unter dem Niveau der Finanzkrise von 2009. Etwas mehr als ein Drittel der Unternehmen beurteilt ihre Geschäftslage noch als „gut“ (33 % Prozent), dagegen 21 % als „schlecht“. Der resultierende Saldo von 12 Punkten bedeutet zumindest eine deutliche Verbesserung der Lage gegenüber dem Frühsommer.
So bezeichnen 31 % der Unternehmen der deutschen Medizintechnik ihre Geschäftslage als „gut“. Etwa ebenso viele ordnen sie als „schlecht“ ein, wodurch sich ein Saldo von einem Punkt ergibt (Frühsommer: null Punkte). Vor Beginn der Corona-Pandemie lag der Saldo noch bei 41 Punkten. Ähnlich verhält es sich im Handel mit Gesundheitsgütern (fünf nach zuletzt minus sechs Punkten im Frühsommer). Zu Jahresbeginn lag der Saldo noch bei 27 Punkten. Bei den Gesundheits- und sozialen Diensten liegt der Saldo bei elf nach zuletzt minus elf Punkten. Für die pharmazeutische Industrie hat die Corona-Pandemie bislang wenig negative Auswirkungen auf die Geschäftsläge. Auch im Frühsommer lag der Saldo bei 38 Punkten. Mittlerweile hat sich die Geschäftslage etwas eingetrübt (26 Punkte), befindet sich im Branchenvergleich jedoch nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau.
Zudem setzt sich ein positiver Trend auch während der Corona-Pandemie fort: Die Stimmung der deutschen Gesundheitswirtschaft ist besser als in der Gesamtwirtschaft (hier minus eins nach zuletzt minus 26 Punkten).
Die Geschäftserwartungen sind nach einem sehr negativen Ausblick im Frühsommer 2020 nun weniger pessimistisch. Es rechnen jedoch weiterhin 26 % der Unternehmen mit einer Verschlechterung, 20 % erwarten bessere Geschäfte. Mit einem Saldo von sechs Punkten (minus 20 Punkte im Frühsommer) liegen die Geschäftserwartungen auf dem Niveau der Herbstumfrage des vergangenen Jahres. Die Unternehmen blicken insgesamt zuversichtlicher in die Zukunft als die Unternehmen in der Gesamtwirtschaft (minus sieben nach zuletzt minus 44 Punkten). 48 % der Unternehmen erwarten, dass eine Rückkehr zur Normalität – das heißt eine Rückkehr zur Geschäftsaktivität auf Vorkrisenniveau – 2021 oder 2022 erreicht wird.
Nachdem in der Vorumfrage aufgrund der Corona-Pandemie vor allem die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als Risikofaktor (60 %) in den Mittelpunkt der Betriebe rückten, wird nun wieder der Fachkräftemangel als größtes Risiko angesehen (konstant 53 %). Insbesondere bei den Gesundheits- und sozialen Diensten ist der Fachkräftemangel ein großes Problem (75 nach zuletzt 70 %). Die Sorge um qualifiziertes Personal ist in den Unternehmen der Gesundheitswirtschaft nach wie vor stärker ausgeprägt als in der Gesamtwirtschaft (hier 37 nach zuletzt 26 %).
Die Beschäftigungsabsichten der Unternehmen haben sich nach dem Einbruch im Frühsommer erholt, liegen aber mit sechs Punkten noch immer unter dem Wert zu Jahresbeginn (21 Punkte). Allerdings planen im Vergleich zur Gesamtwirtschaft deutlich mehr Betriebe Beschäftigung aufzubauen (hier minus 13 nach zuletzt minus 23 Punkten). Die Gesundheits- und sozialen Dienste erhöhen ihre Beschäftigungsplanung deutlich (17 nach zuletzt fünf Punkten). Auch die Unternehmen der Medizintechnik weiten ihre Beschäftigtenplanung stark aus (elf Punkte nach zuletzt minus zwei). Besonders zurückhaltend bleibt der Handel mit Gesundheitsgütern (minus zehn nach zuletzt minus 15 Punkten). Unternehmen der Pharmaindustrie reduzieren ihre Beschäftigungsabsichten (minus fünf nach zuvor sechs Punkten). Der Beschäftigungssaldo liegt aber weit über dem Saldo der Industrieunternehmen insgesamt (hier minus 21 Punkte).
4,1 Millionen Menschen in Deutschland waren laut Statistischem Bundesamt Ende 2019 pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI). Die starke Zunahme um 0,71 Millionen Pflegebedürftige (+21 %) ist zum großen Teil auf die Einführung des neuen, weiter gefassten Pflegebedürftigkeitsbegriffs zum 1.1.2017 zurückzuführen. Vier von fünf Pflegebedürftigen werden demnach zu Hause versorgt. Rund 0,8 Millionen Menschen werden in Pflegeheimen vollstationär betreut. 80 % der Betroffenen sind 65 Jahre und älter. Die Mehrheit (62 %) der Pflegebedürftigen ist weiblich.
absolut | Index | |
2009 | 2,3 Mio | 100 |
2011 | 2,5 Mio | 109 |
2013 | 2,6 Mio | 104 |
2015 | 2,9 Mio | 112 |
2017 | 3,4 Mio | 117 |
2019 | 4,1 Mio | 121 |
2017 lebten 818.300 Pflegebedürftige in einem vollstationären Pflegeheim. Das war knapp ein Viertel (24 %) aller 3,41 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland. Gut 92 % (756 600) der vollstationär versorgten Pflegebedürftigen waren 65 Jahre oder älter. Gut drei Viertel (76 % oder 2,59 Millionen) aller Pflegebedürftigen wurden Ende 2017 zu Hause betreut. Davon wurden 1,76 Millionen Pflegebedürftige vorwiegend allein durch Angehörige gepflegt und 830.000 Pflegebedürftige zusammen mit oder vorrangig durch einen ambulanten Pflegedienst versorgt. Von den zu Hause betreuten Pflegebedürftigen waren knapp 78 % (2,02 Millionen) 65 Jahre oder älter.
2019 arbeiteten laut Statistischem Bundesamt hierzulande rund 1,7 Millionen Menschen im Pflegedienst – darunter fast 460.000 in Krankenhäusern und 1,2 Millionen in der stationären und ambulanten Altenpflege. Letztere sind für 4,1 Millionen Pflegebedürftige zuständig. Allen Pflegeberufen ist gemein, dass sie zwar systemrelevant sind, aber nicht unbedingt gut bezahlt.
Beschäftigte | |
Stationäre Pflegeheime | 796.489 |
Krankenhäuser | 457.947 |
Ambulante Pflegedienste | 421.550 |
Die Zahl der Beschäftigten in der Alten- und Gesundheitspflege ist trotz Pandemie weiter gestiegen. Im Oktober 2020 gab es in der Gesundheits- und Altenpflege rund 1,77 Millionen sozial-versicherungspflichtige Beschäftigte. Das sind 43.300 mehr als ein Jahr zuvor. Das gesamte Gesundheitswesen gehört zu den wenigen Branchen, die vergangenes Jahr nicht von einem Beschäftigungsrückgang betroffen waren. In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Pflege überdurchschnittlich um 14 % gestiegen. Bezogen auf alle Beschäftigten lag der Anstieg bei acht Prozent.
Den in den vergangenen Monaten diskutierten Rückgang von 9.000 Beschäftigten in der Pflege kann die Bundesagentur für Arbeit (BA) aus den aktuell vorliegenden Daten nicht bestätigen. Zwar war die Zahl der beschäftigten Alten- und Krankenpflegekräfte in den Monaten März bis Juli 2020 minimal gesunken (-0,5 %). Allerdings ist dieser saisonale Rückgang in der Krankenpflege jedes Jahr festzustellen und war überwiegend nicht durch die Pandemie bedingt. Ursache sind etwa endende Ausbildungsverhältnisse und angepasste Stellenbesetzungsprozesse vor den Sommerferien.
Bereits ab August stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten wieder über das Märzniveau. Zudem lagen die Werte fortwährend über dem entsprechenden Vorjahreswert. Die Unsicherheiten des ersten Lockdown im Frühjahr 2020 haben sich in Pflegeberufen vergleichsweise gering ausgewirkt.
Sowohl für Fachkräfte in der Gesundheits- als auch der Altenpflege stellt die BA einen deutlichen Fachkräftemangel fest. Auf aktuell 12.700 gemeldete Stellen für Fachkräfte in der Gesundheitspflege kommen lediglich 5.800 Arbeitslose. In der Altenpflege sind für 12.800 Stellen nur 3.600 Arbeitslose registriert. Dem gegenüber gibt es bei Altenpflegehelfern und Krankenpflegehelfern deutlich mehr Bewerber als Stellen. Der Fachkräfteengpass ist weiterhin erheblich. Einerseits führen die demografische Entwicklung und der medizinische Fortschritt zu steigendem Bedarf an Pflegepersonal. Andererseits steigt der Anteil der älteren Beschäftigten in der Gesundheitspflege, sodass hier in den kommenden Jahren Fachkräfte ersetzt werden müssen, um Rentenabgänge zu kompensieren. Auf die Altenpflege trifft das weniger zu.
Schichtdienst, hohe körperliche Anforderungen und Zeitdruck – die Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern und Pflegeheimen waren bereits vor der Corona-Krise herausfordernd. Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten in Krankenhäusern und medizinischen Praxen stieg von 39 % im Jahr 2014 auf 42 % im Jahr 2019. So war gut ein Drittel (37 %) aller Krankenpfleger in Teilzeit beschäftigt, unter den in der Altenpflege Tätigen war es nahezu jeder (46 %).
Im gleichen Zeitraum sank der Anteil der Vollzeitbeschäftigten von 54 % auf 50 %. Zum Vergleich: Über alle Berufsgruppen hinweg lag die Teilzeitquote bei 29 %. Vor allem dürfte die höhere Teilzeitquote aber dem Umstand geschuldet sein, dass vier von fünf Pflegekräften Frauen sind (79 %) – erwerbstätige Frauen arbeiten allgemein aus vielfältigen Gründen häufiger in Teilzeit als Männer. Die unregelmäßigen Arbeitszeiten können mit ein Grund dafür sein, dass die Teilzeitquote in Pflegeberufen deutlich höher ausfällt als bei den Erwerbstätigen insgesamt.
Nach wie vor sind in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen in erster Linie Frauen tätig. Im Jahr 2019 machten Frauen gut Dreiviertel der Beschäftigten aus. In Krankenhäusern, Kliniken und medizinischen Praxen blieb der Anteil der männlichen Beschäftigten gegenüber 2014 nahezu unverändert und lag im Jahr 2019 bei 24 %. Anders sieht es in Pflegeeinrichtungen für kranke, alte und behinderte Menschen aus. Dort stieg der Anteil des männlichen Personals von 20 % auf 23 % im Jahr 2019 an.
In den Krankenhäusern und Praxen stieg der Anteil männlicher Arbeitnehmer in Teilzeit von 8 % auf 11 %. Hier war der Anstieg der Teilzeitarbeitskräfte vor allem in der sogenannten Leistungsgruppe 1 – dazu zählen zum Beispiel Chefärzte – zu beobachten. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit von männlichen Teilzeitkräften lag im vergangenen Jahr bei 25,5 Stunden pro Woche. In Pflegeheimen stieg der Männeranteil der Teilzeitbeschäftigten innerhalb von fünf Jahren von 11 % auf 13 % im Jahr 2019. Dies lässt sich vor allem auf einen deutlichen Anstieg der ungelernten Teilzeitkräfte von 8 auf 11 % zurückführen im Jahr 2019. Männliche Teilzeitbeschäftigte arbeiteten in Heimen durchschnittlich 28,3 Stunden pro Woche.
Schon vor der Corona-Krise herrschte ein Mangel an Pflegekräften in Deutschland. Seit Ausbruch der Pandemie mehren sich jedoch die Berichte über Personalmangel und überlastete Pflegefachkräfte in Kliniken und Heimen sowie die Forderungen nach einer besseren Bezahlung für die Pflegenden. Die durchschnittlichen Bruttomonatsverdienste für vollzeitbeschäftigte Fachkräfte in Krankenhäusern und Heimen, zu denen auch Pflegefachkräfte zählen, sind in den vergangenen zehn Jahren um rund ein Drittel gestiegen. Vollzeitbeschäftigte Fachkräfte in Krankenhäusern, wie Gesundheits- und Krankenpfleger, verdienten im Jahr 2020 brutto 32,9 % mehr als noch 2010. Die Bruttomonatsverdienste von Fachkräften in Altenheimen stiegen im selben Zeitraum im gleichen Umfang (+32,8 %), bei Fachkräften in Pflegeheimen fiel der Anstieg mit 38,6 % noch etwas höher aus. In allen drei Gruppen stiegen die Verdienste in den vergangenen zehn Jahren deutlich stärker an als in der Gesamtwirtschaft (Produzierendes Gewerbe und Dienstleistungen) mit 21,2 %.
Gesundheits- und Krankenpfleger verdienten im Jahr 2020 im Durchschnitt 3.578 € brutto im Monat. Fachkräfte in Pflegeheimen kamen auf durchschnittlich 3.363 €, jene in Altenheimen, darunter Altenpfleger, auf 3.291 €. Die Unterschiede sind unter anderem darauf zurückzuführen, dass in der Krankenpflege vielfach Tariflöhne gezahlt werden. Über einen flächendeckenden Tarifvertrag in der Altenpflege wird derzeit debattiert. Insgesamt verdienten alle drei Gruppen im vergangenen Jahr erstmals mehr als Beschäftigte mit vergleichbarer Qualifikation in der Gesamtwirtschaft (Produzierendes Gewerbe und Dienstleistungen), die durchschnittlich 3.286 € im Monat bekamen. Allerdings war die gesamtwirtschaftliche Lohnentwicklung 2020 stark durch den vermehrten Einsatz von Kurzarbeit im Zuge der Corona-Krise beeinflusst. In den Vorjahren hatten die durchschnittlichen Bruttomonatsverdienste von Fachkräften in Pflegeheimen (2019: 3.203 €) und Altenheimen (2019: 3.116 €) stets unter denen in der Gesamtwirtschaft (2019: 3.327 €) gelegen. Allein die Fachkräfte in Krankenhäusern hatten jeden Monat durchschnittlich mehr auf dem Gehaltszettel als jene in der Gesamtwirtschaft (2019: 3.502 €). Für angelernte oder ungelernte Pflegekräfte fallen die durchschnittlichen Bruttomonatsverdienste deutlich geringer aus.
In der Krankenpflege sind mehr als eine Million Menschen tätig, davon vor allem Fachkräfte. Gesucht werden ebenfalls vor allem Fachkräfte und Experten und Spezialisten. Eine Fachkraft verdient in Vollzeit im Mittel gut 3.300 € brutto. In der Krankenpflege sind vor allem Frauen tätig (80 %), der Anteil der Teilzeitbeschäftigten liegt bei 44 %.
Beschäftigte | 2014 | 2018 | Index |
Spezialisten/Experten | 127.400 | 127.200 | 100 |
Fachkräfte | 705.600 | 763.200 | 108 |
Helfer | 147.000 | 169.600 | 115 |
gesamt | 980.000 | 1.060.000 | 108 |
Gemeldete freie Arbeitsstellen | |||
2014 | 2018 | Index | |
Spezialisten/Experten | 1.470 | 2.198 | 149 |
Fachkräfte | 7.456 | 11.932 | 160 |
Helfer | 882 | 1.570 | 178 |
Vollzeit | 56 % | Teilzeit | 44 % |
Frauen | 80 % | Männer | 20 % |
In der Altenpflege sind knapp 600.000 Menschen tätig, davon etwas mehr Helfer als Fachkräfte. Gesucht werden aber vor allem Fachkräfte.
Eine Fachkraft verdient bei in Vollzeit im Mittel gut 2.700 € brutto. In der Altenpflege sind vor allem Frauen tätig (84 %), der Anteil der Teilzeitbeschäftigten liegt bei 56 %.
Beschäftigte | 2014 | 2018 | Index |
Fachkräfte | 171.500 | 268.100 | 156 |
Helfer | 318.500 | 314.820 | 99 |
Gesamt | 490.000 | 583.000 | 119 |
Gemeldete freie Arbeitsstellen | |||
2014 | 2018 | Index | |
Fachkräfte | 9.656 | 15.296 | 185 |
Helfer | 4.544 | 8.604 | 189 |
Vollzeit | 56 % | Teilzeit | 44 % |
Frauen | 84 % | Männer | 16 % |
In den insgesamt 14.480 Pflegeheimen in Deutschland arbeiteten 764.600 Personen (davon 221.000 in Vollzeit). Bei den 14.050 ambulanten Pflegediensten waren 390.300 Personen beschäftigt (davon 109.700 in Vollzeit).
Die Alterung der Bevölkerung sorgt dafür, dass das Gesundheits- und Sozialwesen mit bundesweit sieben Millionen Beschäftigten im Jahr 2040 die meisten Erwerbstätigen stellen wird, ca. 660.000 mehr als noch in diesem Jahr. Dies geht aus einer Projektion des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) hervor. Die Corona-Pandemie dürfte das Wachstum der Branche zusätzlich verstärken. Im Vergleich dazu wird die Zahl der Erwerbstätigen im Verarbeitenden Gewerbe abnehmen. Die Forscherinnen und Forscher rechnen hier mit einem Rückgang von 1,4 Millionen Erwerbstätigen auf 6,1 Millionen Erwerbstätige bis 2040. Dies sei auf die nachlassende Dynamik der Exporte und den Anpassungsdruck zum Beispiel in der Automobilindustrie zurückzuführen. Im Dienstleistungsgewerbe verringern sich vor allem in den Bereichen Handel sowie Instandsetzung und Reparatur von Kraftfahrzeugen die Erwerbstätigenanteile. Der weniger personalintensive Online-Handel stellt dabei eine Ausnahme dar.
Neben der dualen Ausbildung stellt die schulische Berufsausbildung die zweite Säule der Berufsausbildung dar. Der mit Abstand größte Anteil an Schülerinnen und Schüler entfällt auf Ausbildungen im Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialwesen, die sogenannten GES-Berufe. Hierbei handelt es sich um Ausbildungsgänge, die sich nach bundes- oder landesrechtlichen Bestimmungen regeln. Durchgeführt werden sie an Berufsfachschulen, Schulen des Gesundheitswesens und Fachschulen.
Dieser Ausbildungsbereich ist in den letzten Jahren stark expandiert. Er hebt sich damit deutlich von den anderen schulischen Ausbildungsberufen ab. Die Zahl der Anfängerinnen und Anfänger einer Ausbildung in den GES-Berufen stieg zwischen 2005 und 2020 um 35,6 % an. Hierin spiegeln sich gesellschaftliche Entwicklungen wider. So hat sich z. B. durch die wandelnden Anforderungen an die pflegerische Versorgung und an das Pflegepersonal auch in Folge der demografischen und epidemiologischen Entwicklung (steigende Lebenserwartung; Zunahme von Multimorbidität und demenzieller Erkrankungen) der Fachkräftebedarf im Pflegebereich erhöht. Auch die Nachfrage nach Erziehern ist gewachsen, nicht zuletzt infolge des 2013 eingeführten Rechtsanspruchs auf einen Kinderbetreuungsplatz für unter Dreijährige.
Angesichts des weiterhin hohen Fachkräftebedarfs im Bereich der Kindertagesbetreuung fand in den letzten Jahren eine erhebliche Ausweitung der Ausbildungsplatzkapazitäten für die Erzieherberufe statt. Für die Schaffung eines bedarfsgerechten Angebots der Kindertagesbetreuung in guter Qualität sowie zur Umsetzung des geplanten Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung im Grundschulbereich ist auch in den kommenden Jahren mit einem anhaltend hohen Bedarf an sozialpädagogischen Fachkräften zu rechnen.
Nach einer Schätzung des BIBB betrug die Zahl der Anfänger in einem der GES-Berufe 193.500 (davon 76,1 % Frauen). Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Anstieg von 5.200 bzw. 2,7 %.
Auf den Bereich des Gesundheitswesens, zu dem u. a. die Gesundheits- und Krankenpflege sowie die Altenpflege gehören, entfielen im Schuljahr 2019/2020 insgesamt rund 99.000 Schülerinnen und Schüler im ersten Ausbildungsjahr (darunter 73,2 % Frauen). Dies stellt einen Anstieg von 8,8 % bzw. rund 8.000 Personen dar. Der Ausbildungsbereich des Erziehungswesens – mit den Berufen Erzieher, Kinderpfleger/ Sozialpädagogische Assistenz und Sozialassistenz – kam 2019/2020 auf 67.000 Schülerinnen und Schüler (darunter 78,8 % Frauen), ein Zuwachs von 2.700 (+4,3 %) im Vergleich zum Vorjahr. Anders als in anderen Branchen hat im Bereich der Kindertagesbetreuung die Corona-Pandemie nicht zu negativen Beschäftigungseffekten geführt: So haben sich mitunter die vielerorts schon bestehenden Personallücken noch verschärft, da zusätzliche Aufgaben z.B. im Hygienebereich anfallen und Fachkräfte, die Risikogruppen angehören, nicht in der Gruppenarbeit eingesetzt werden können. Seit Oktober 2020 gelten Erzieherberufe als Engpassberufe.
Seit dem Start der neuen Pflegeausbildung nach dem Pflegeberufegesetz zum 1. Januar 2020 erfolgt die Ausbildung auf einer neuen und modernen Grundlage. Die bisher getrennt geregelten Ausbildungen in der Altenpflege, der Gesundheits- und Kranken-pflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sind nun zu einer generalistischen Pflegeausbildung zusammengeführt. Für die Auszubildenden erweitern sich dadurch Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten. Daneben können von den Auszubildenden auch gesonderte Abschlüsse in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege und der Altenpflege gewählt werden.
Ausbildungsberuf | Verträge | Frauenanteil |
Medizinischer Fachangestellte | 15.636 | 96,8 |
Zahnmedizinischer Fachangestellter | 12.735 | 97,4 |
Augenoptiker | 2.961 | 66,6 |
Tiermedizinischer Fachangestellter | 2.748 | 94,2 |
Kaufmann im Gesundheitswesen | 2.196 | 78,7 |
Zahntechniker | 1.686 | 59,4 |
Pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter | 1.320 | 92,3 |
Sport- und Fitnesskaufmann | 1.254 | 38,8 |
Hörakustiker | 1.176 | 52,5 |
Orthopädietechnik-Mechaniker | 546 | 49,7 |
Orthopädieschuhmacher | 255 | 43,9 |
Feinoptiker | 81 | 43,9 |
Sportfachmann | 27 | 35,7 |
* ohne Pflegeausbildungen, da diese Ländersache sind und vom BIBB (zuständig für Duale Ausbildungen nach dem Berufsbildungsgesetz) nicht erfasst werden
Die Ausbildungen in den Berufen des Gesundheitswesens, einschließlich des Bereichs der Altenpflege, werden hinsichtlich des theoretischen und praktischen Unterrichts an Schulen des Gesundheitswesens sowie – aufgrund der unterschiedlichen Strukturen im föderalen Schulsystem – an Berufsfachschulen und Fachschulen durchgeführt. Im Schuljahr 2019/2020 waren in den Berufen des Gesundheitswesens insgesamt 98.952 Schüler im ersten Ausbildungsjahr (8,8% mehr als im Vorjahr). Der Anteil der männlichen Schüler lag gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert bei 26,1 % (Schuljahr 2018/2019: 25,9 %).
Die Zahl der Schüler im ersten Ausbildungsjahr hat sich im Schuljahr 2019/2020 in nahezu allen Berufen des Gesundheitswesens zum Teil erheblich erhöht: Den größten Anstieg an Auszubildenden im ersten Ausbildungsjahr gegenüber dem Vorjahr gab es in der Ausbildung zum Podologen (+30,4 %). Der Anteil männlicher Schüler in der Podologie ist im Vergleich zum Vorjahr von 13,0 % auf 12,3 % leicht gesunken. Der zweithöchste Anstieg war in der Ausbildung zum Logopäden zu verzeichnen (+25,8 %). Der Anteil der männlichen Schüler in der Ausbildung zum Logopäden lag im Vergleich zum Vorjahr unverändert bei 6,9 %. Auch in der Ergotherapieausbildung (+16,5 %), in der Ausbildung zum Entbindungspfleger (+13 %), zum Medizinisch-technischen Assistenten für Funktionsdiagnostik (+12,5 %) sowie in der Physiotherapieausbildung (+12,3%) lag der Anstieg der Schülerinnen und Schüler im Vergleich zum Vorjahr bei über 10 %.
In der zahlenmäßig größten Gruppe – Auszubildende in der Altenpflege und der Gesundheits- und Krankenpflege – stieg der Anteil der Auszubildenden um 9,9 % in der Altenpflege und um 6,7 % in der Gesundheits- und Krankenpflege.
Der Anteil der männlichen Auszubildenden im ersten Ausbildungsjahr betrug in der Altenpflege 27,8 % und ist somit im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen (2018/2019: 26,7 %). Der Anteil der männlichen Auszubildenden in der Gesundheits- und Krankenpflege stieg im Vergleich zum Vorjahr leicht von 21,7 % auf 22,2 %.
Die Gesamtzahl der Schüler im ersten Ausbildungsjahr in den Ausbildungen der Altenpflegehilfe, der Krankenpflegehilfe und der Pflegeassistenz ist im Vergleich zum Vorjahr um 7,7 % gestiegen. Der Anteil der männlichen Schüler sank im Vergleich zum Vorjahr leicht von 30,2 % auf 29,2 %.
Veränderungen der Anzahl der Schüler im ersten Ausbildungsjahr von unter 10 % gab es in der Ausbildung zur medizinisch-technischen Radiologieassistenz (+9,2 %), in der Diätassistenzausbildung (+6,6 %), in der Ausbildung zur pharmazeutisch-technischen Assistenz (+6,2 %), in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege (+5,4 %) sowie in der Ausbildung zum Notfallsanitäter (+5,2 %). Nahezu unverändert war die Zahl der Schülerinnen und Schüler im ersten Ausbildungsjahr in der Ausbildung zum Masseur und medizinischen Bademeister (+0,5 %) sowie in der Ausbildung zum Orthoptisten. Einen Rückgang der Auszubildenden im ersten Ausbildungsjahr gab es lediglich in der Ausbildung zum Medizinisch-technischen Laboratoriumsassistenten (-5,6 %). Der Weg in einige Gesundheitsfachberufe kann auch über Modellstudiengänge führen. Dies ist möglich in der Physiotherapie, der Ergotherapie, der Logopädie und nach dem Notfallsanitätergesetz. Seit Inkrafttreten des Pflegeberufegesetzes Anfang 2020 gibt es reguläre berufsqualifizierende Studiengänge in der Pflege. Die Hebammenausbildung erfolgt zukünftig im Rahmen eines dualen Studiums.
gesamt | davon Frauen | Trend zum Vorjahr | |
Altenpfleger | 27.309 | 19.716 | + 9,9 % |
Gesundheits- und Krankenpfleger | 25.728 | 20.028 | + 6,7 % |
Berufe in der Pflegeassistenz * | 16.011 | 11.328 | + 7,7 % |
Physiotherapeuten | 8.799 | 5.265 | + 12,3 % |
Ergotherapeuten | 4.122 | 3.603 | + 16,5 % |
Pharmazeutisch-technische Assistenten | 3.936 | 3.279 | + 6,2 % |
Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger | 3.081 | 2.937 | + 5,4 % |
Notfallsanitäter | 2.772 | 1.008 | + 5,2 % |
Logopäden | 1.476 | 1.374 | + 28,8 % |
Medizinisch-technische Laboratoriumsassistenten | 1.305 | 1.032 | – 6,6 % |
Medizinisch-technische Radiologieassistenten | 1.206 | 888 | + 9,2 % |
Entbindungspflegehelfer/Hebammen | 1.203 | 1.200 | + 13,0 % |
Masseure/Medizinische Bademeister | 633 | 330 | + 0,5 % |
Podologen | 633 | 558 | + 30,2 % |
Diätassistenten | 534 | 477 | + 6,6 % |
Medizinisch-technische Assistenten für Funktionsdiagnostik | 162 | 117 | + 12,5 % |
Orthopisten | 42 | 39 | +/- 0,0 % |
Gesamt: | 98.952 | 73.152 | + 8,8 % |
* Gesundheits- und Kinderkrankenpflegehelfer, Altenpflegehelfer, Pflegeassistenten
Der Weg in die Berufe der frühen Bildung und Heilerziehung führt in den allermeisten Fällen über fachschulische Ausbildungen, die landesrechtlich geregelt sind und an den Fachschulen für Sozialpädagogik und Fachschulen für Sozialwesen durchgeführt werden. Die Abschlüsse „Staatlich anerkannter Erzieher“ und „Staatlich anerkannter Heilerziehungspfleger“ liegen auf einem dem hochschulischen Bachelor entsprechenden Niveau. Sie setzen in der Regel auf Ausbildungen im Bereich Kinderpflege, Sozialassistenz und sozialpädagogische Assistenz auf, die an Berufsfachschulen angeboten werden, zu einem staatlich anerkannten Abschluss führen und ebenfalls landesrechtlich geregelt sind.
Die Ausbildungsplatzkapazitäten für den Beruf „staatlich anerkannter Erzieher“ haben sich in den letzten Jahren nahezu verdoppelt. Dabei gewinnen vergütete berufsbegleitende und praxisintegrierte Ausbildungsmodelle an Bedeutung, um mehr Nachwuchskräfte für das Berufsfeld zu gewinnen.
Vor dem Hintergrund des aktuellen und prognostizierten Fachkräftebedarfs in Kindertageseinrichtungen und zum weiteren Ausbau der Ganztagsbetreuung hat die Kultusministerkonferenz am 18. Juni 2020 ein Gesamtkonzept zur Weiterentwicklung der Qualifizierung sozialpädagogischer Fachkräfte beschlossen. Dies zielt auf die Attraktivitätssteigerung der Ausbildung zur Ausschöpfung bisher ungenutzter Ausbildungspotenziale und auf Qualitätsentwicklung und -sicherung in der frühen Bildung. Mit der Einführung der praxisintegrierten Ausbildung als Regel-ausbildungsform an der Fachschule für Sozialpädagogik schafft es die Grundlage zur Gewährung von Ausbildungsvergütungen; Angebote für eine praxisintegrierte, sozialversicherungspflichtig vergütete Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher bzw. staatlich anerkannten Erzieherin gibt es inzwischen in allen Bundesländern.
Neben den genannten fachschulischen und berufsfachschulischen Ausbildungen eröffnen auch Hochschulstudien, z.B. der Früh- oder Kindheitspädagogik, der Erziehungswissenschaft und der Sozialen Arbeit sowie Heilpädagogik, Wege in die frühe Bildung.
Mit 34.956 Ausbildungsanfängerinnen im Schuljahr 2019/2020 ist die Ausbildung zum Erzieher erneut der am häufigsten gewählte Ausbildungsweg innerhalb der Gruppe der Berufe im Gesundheitswesen, Sozial- und Bildungsberufen. Dabei wird der Fachkräftebedarf vor allem in der Frühen Bildung in den nächsten Jahren weiter steigen.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der Anfängerinnen und Anfänger in sozialen Berufen insgesamt um +4,5 % verändert. Bei Männern (+3,1 %) fiel der Anstieg dabei schwächer aus als bei Frauen (+4,9 %). Den höchsten Anteil an Männern hat die Ausbildung zum Heilerziehungspflegehelfer mit 67,7%.
Nach Abschluss der aktuellen Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst können Pflegekräfte mit mehr Gehalt sowie einer „Corona-Prämie“ rechnen. Die Arbeitsbedingungen in der Kranken- und Altenpflege, seien es hohe Belastung oder fehlendes Fachpersonal, sind jedoch nicht erst seit der Corona-Krise im Fokus. Dennoch haben die Pflegeberufe nicht an Beliebtheit beim Nachwuchs eingebüßt, im Gegenteil: Im Jahr 2019 begannen 71.300 Menschen eine Ausbildung in einem Pflegeberuf. Das waren 8,2 % beziehungsweise 5.400 mehr als ein Jahr zuvor. Rund 44.900 Menschen schlossen im vergangenen Jahr ihre Aus-bildung in einem Pflegeberuf erfolgreich ab.
Trotz der herausfordernden Tätigkeit erschien die Wahl eines Pflegeberufs in den vergangenen Jahren für immer mehr Menschen attraktiv: Während im Jahr 2009 noch 51.400 Menschen eine Ausbildung im Pflegebereich begonnen hatten, waren es zuletzt 71.300 und damit 39 % mehr als zehn Jahre zuvor. Damit stieg auch die Zahl derer, die ihre Ausbildung erfolgreich absolviert haben: Im Jahr 2019 schlossen 25 % mehr Menschen ihre Ausbildung in einem Pflegeberuf erfolgreich ab als zehn Jahre zuvor (2009: 36.000).
gesamt | davon Frauen | Trend zum Vorjahr | |
Erzieher | 34.956 | 27.792 | + 5,0 % |
Sozialassistenten | 18.582 | 13.986 | + 3,3 % |
Sozialpädagogische Assistenten/ Kinderpfleger | 13.497 | 11.061 | + 3,6 % |
Heilerziehungspfleger | 6.471 | 4.515 | + 19,4 % |
Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung | 6.126 | 5.250 | – 7,6 % |
Heilerziehungspflegehelfer, Heilerziehungspflegeassistenz | 1.254 | 849 | + 7,7 % |
Heilpädagogen | 951 | 837 | + 22,9 % |
Gesamt: | 81.837 | 64.290 | + 4,5 % |
Zwar wird der Pflegeberuf nach wie vor überwiegend von Frauen angestrebt – 75 % der Anfängerinnen und Anfänger waren zuletzt weiblich – doch auch der Männeranteil ist in den letzten zehn Jahren gestiegen: Während er 2009 noch bei 19 % lag, waren im Jahr 2019 ein Viertel (25 %) Männer.
Zu den Pflegeberufen zählen die Ausbildungen in der Altenpflege, der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Zudem gibt es die Möglichkeit, eine einjährige Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflegehilfe oder der Altenpflegehilfe zu absolvieren. Unter diesen Ausbildungsberufen war es die Altenpflege, die den stärksten Zuwachs an Anfängerinnen und Anfängern zu verzeichnen hatte: von 19.400 im Jahr 2009 auf 27.300 im Jahr 2019, dies entspricht einer Steigerung von 41 %. Doch auch der Ausbildungsgang der Gesundheits- und Krankenpflege konnte mit 26.600 Anfängern im Jahr 2019 rund 5.200 mehr Menschen gewinnen als zehn Jahre zuvor (21.400).
Gesundheits- und Krankenpfleger | Altenpfleger | |
2009 | 21.425 | 19.433 |
2011 | 21.412 | 20,119 |
2013 | 24.660 | 24.147 |
2015 | 23.958 | 23.689 |
2017 | 24.419 | 24.349 |
2019 | 26.628 | 27.309 |
Die Ausbildungen in den Gesundheitsfachberufen neu zu ordnen und stärken für künftige Herausforderungen – darum geht es bei dem „Gesamtkonzept Gesundheitsberufe“, auf das Bund und Länder sich im März 2020 verständigt haben.
Im Kern geht es vor allem um die Modernisierung der Berufsgesetze. Themenschwerpunkte sind auch die Abschaffung des Schulgeldes, die Einführung einer Ausbildungsvergütung, die Schaffung einheitlicher Qualitätsstandards für die Ausbildung, Fragen einer Akademisierung sowie die Fragen der Finanzierung. Umfasst sind dabei insgesamt zehn Gesundheitsfachberufe. Die Eckpunkte des Gesamtkonzeptes Gesundheitsfachberufe bilden die Grundlage für erforderliche gesetzliche Änderungen und sind der Ausgangspunkt für grundlegende Reformen der Ausbildungen in den Gesundheitsfachberufen.
Bei den parallel zu den Beratungen der Bund-Länder-Arbeitsgruppe gelaufenen Gesetzgebungsvorhaben zu den Ausbildungen für die Pharmazeutisch-technische Assistenz und die Anästhesietechnische Assistenz sowie Operationstechnische Assistenz wurden bereits unterschiedliche Aspekte der Erörterungen von Bund und Ländern zum Gesamtkonzept berücksichtigt. Wann die neuen Regelungen in geänderten oder neuen Ausbildungen umgesetzt werden (müssen), ist allerdings noch unklar.
http://zahntechnik-ausbildung.de/
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