Kategorien-Archiv 103-Ausbildung

Rettungsdienst – Hoher Bedarf

Egal ob Herzinfarkt, Schlaganfall oder schwerer Unfall – bei medizinischen Notfällen hilft der Rettungsdienst. Rund 85 000 Personen waren im Jahr 2021 in Deutschland im Rettungsdienst beschäftigt, hinzu kommen zahlreiche Ehrenamtliche. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Europäischen Tages des Notrufes 112 am 11. Februar mitteilt, nahm die Zahl der hauptamtlich im Rettungsdienst Beschäftigten innerhalb von zehn Jahren um 71 % zu. 

Trotz der starken Zunahme ist der Bedarf an Fachkräften im Rettungsdienst weiterhin hoch. Die Bundesagentur für Arbeit stuft Rettungsberufe aus diesem Grund als sogenannte Engpassberufe ein.

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Ausbildungsberufe

Medizinische Fachangestellte und Kfz-Mechatroniker weiter auf Platz 1

Zum zweiten Mal in Folge haben Frauen in der dualen Berufsausbildung die meisten neuen Ausbildungsverträge im Beruf der „Medizinischen Fachangestellten“ abgeschlossen. Mit 16.656 (2021: 17.154) neuen Verträgen behauptete sich dieser Beruf auf Platz 1 der „Rangliste 2022 der Ausbildungsberufe nach Anzahl der Neuabschlüsse – Frauen“ vor der „Kauffrau für Büromanagement“ mit 16.116 (2021: 16.725) neuen Verträgen. Dahinter folgen die „Zahnmedizinische Fachangestellte“, die „Verkäuferin“, die „Kauffrau im Einzelhandel“ und die „Industriekauffrau“. Insgesamt haben 2022 in diesen sechs Berufen 42 Prozent der jungen Frauen einen neuen Ausbildungsvertrag abgeschlossen. Auf die Top Ten-Berufe der Rangliste entfallen sogar 53 Prozent aller weiblichen Neuabschlüsse. 

Bei den Männern liegt der „Kraftfahrzeugmechatroniker“  weiterhin unangefochten an der Spitze. 20.295 (2021: 19.713) junge Männer haben 2022 einen Ausbildungsvertrag in diesem Beruf neu abgeschlossen. Obwohl der Frauenanteil unter den „Kraftfahrzeugmechatroniker/-innen“ nur bei 5,9 Prozent liegt, stieg der Beruf in der geschlechterübergreifenden Rangliste der Ausbildungsberufe nach Neuabschlüssen jetzt auf Platz 2 nach „Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement“ und überholte den/die „Verkäufer/-in“. 

Zweitstärkster Ausbildungsberuf bei den jungen Männern bleibt der „Fachinformatiker“, gefolgt vom „Elektroniker“ und dem „Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik“, die im Vergleich zum Vorjahr die Plätze tauschten. Es folgen in der Rangliste bei den jungen Männern nahezu gleichauf wie bisher die Ausbildungsberufe „Verkäufer“ und neu der „Industriemechaniker“. Auf die ersten sechs Berufe entfallen 28 Prozent aller zum 30.09.2022 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge mit Männern.

Fachleute für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie legen wieder mächtig zu.

In der Rangliste der Ausbildungsberufe nach Neuabschlüssen insgesamt hat unter den ausbildungsstärksten Berufen der neugeordnete Ausbildungsberuf „Fachmann/-frau für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie“ (zuvor: Restaurantfachmann/-frau) mit 16 Plätzen den größten Sprung nach vorne gemacht. Mit 3.750 (2021: 1.944) neuen Ausbildungsverträgen in 2022 haben sich die Neuabschlüsse fast verdoppelt.

Auswertungen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB)

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NEU: Ausbildung Gestalter:in für immersive Medien

Das Gefühl, von einem Hubschrauber aus einer Notlage im Gebirge gerettet zu werden, ohne tatsächlich dort zu sein, ein Konzert in der Royal Albert Hall in London live in voller Klangqualität vom heimischen Sofa zu erleben oder eine komplexe Produktionsmaschine in ihre Einzelteile mittels Tablet und VR-Brille im Klassenzimmer zu zerlegen: Diese Erlebnisse ermöglichen immersive Medien.

Für die Erstellung dieser Anwendungen gab es bislang keine duale Berufsausbildung, der Bedarf in der Praxis wurde aber immer größer. Deshalb hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) im Auftrag der Bundesregierung gemeinsam mit den zuständigen Bundesministerien sowie den Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis den neuen dreijährigen Ausbildungsberuf Gestalter/-in für immersive Medien entwickelt. Für den schulischen Teil der dualen Ausbildung wurde von der Kultusministerkonferenz (KMK) ein auf die Ausbildungsordnung abgestimmter Rahmenlehrplan erstellt. Die neue Ausbildungsordnung tritt zum 1. August 2023 in Kraft.

In den letzten Jahren haben virtuelle Anwendungen in vielen Bereichen des Alltags neue Möglichkeiten eröffnet: Messen und Kongresse können zum Beispiel ohne Reiseaufwand virtuell besucht werden, im medizinischen Bereich müssen Operateure und Patienten nicht zwangsläufig an einem Ort sein. Auch in der Freizeit bietet Augmented Reality durch computergenerierte Einblendungen in die reale Umwelt neue Einsatzmöglichkeiten. So können beispielsweise Möbelstücke vor der Kaufentscheidung mittels einer App in die Wohnung projiziert werden oder Touristen erleben bei Stadtbesichtigungen Zeitreisen mit Hilfe von QR-Codes.

Die neue Ausbildung befähigt die zukünftigen Gestalterinnen und Gestalter immersiver Medien zur professionellen Kreation und Umsetzung virtueller Welten. Dafür sind sie an der Beratung von Kundinnen und Kunden beteiligt, entwerfen das Produkt und entwickeln die virtuellen Welten in agilen Prozessen. Die Auszubildenden produzieren die immersiven Medien mit Autorenwerkzeugen und in Entwicklungsumgebungen, modellieren 3D-Daten und erstellen Prototypen. Außerdem führen sie Bild- und Tonaufnahmen in realen und virtuellen Produktionen durch und gestalten Animationen und virtuelle Klangwelten. Für die Arbeit in Projektteams, die zum Kern der Arbeit gehört, sind Kommunikation und Kooperation wichtig. Insbesondere mit Softwareentwicklerinnen und -entwicklern müssen sich Gestalterinnen und Gestalter eng abstimmen.

Die Ausbildung endet in der Regel nach drei Jahren. Im Rahmen der praktischen Abschlussprüfung müssen sie anhand eines eigenen Projektes zeigen, dass sie eigenständig immersive Medien gestalten und produzieren können.

Nach erfolgreichem Abschluss stehen Gestalterinnen und Gestaltern für immersive Medien interessante Karrierewege offen. So kann zum Beispiel eine Fortbildung zum Geprüften Medienfachwirt/zur Geprüften Medienfachwirtin (Bachelor Professional in Media) oder zum Geprüften Meister Medienproduktion Bild und Ton/zur Geprüften Meisterin Medienproduktion Bild und Ton angeschlossen werden.

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Auslandsaufenthalte in der Ausbildung: Neues Service-Portal informiert

Das neue Service-Portal MeinAuslandspraktikum.de der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NA beim BIBB) bündelt alle Angebote rund um das Thema „Auslandsaufenthalte in der Berufsbildung“. Es bietet zudem mit einer Datenbank einen Überblick und Zugang zu Fördermöglichkeiten sowie eine Praktikumsplatzsuche für Stipendien, die durch das europäische Bildungsprogramm Erasmus+ gefördert werden. Auszubildende erhalten wichtige Tipps und Hilfestellungen zur Planung des eigenen Auslandsaufenthaltes – von „Versicherungen und Sicherheit“, über Fragen der Unterbringung bis zu den notwendigen Sprachkenntnissen – und können sich persönlich beraten lassen.

Mit dem neuen Service-Angebot leistet die NA beim BIBB einen zentralen Beitrag zu dem von Politik und Wirtschaft ausgegebenen Ziel, die Zahl der Auszubildenden mit Auslands-erfahrungen in den kommenden Jahren weiter zu steigern. So hat die im Jahr 2018 vom Deutschen Bundestag eingesetzte Enquete-Kommission „Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt“ kürzlich vorgeschlagen, bis zum Jahr 2030 die Quote von Auszubildenden mit Auslandspraxis auf 20 Prozent zu erhöhen. Vom Abschlussjahrgang 2019 absolvierten mehr als sieben Prozent aller Auszubildenden einen Teil ihrer Ausbildung im Ausland.

Auf www.meinauslandspraktikum.de finden Jugendliche und junge Erwachsene ab sofort alle Informationen aus einer Hand und können aktuelle Nachrichten über Instagram und YouTube verfolgen.

Weitere Informationen unter www.na-bibb.de sowie unter www.meinauslandspraktikum.de

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Trendberufe 2021: Diese Berufe sind besonders gefragt

Double exposure, man wearing virtual reality goggles, night city

Wie wird sich der Arbeitsmarkt im Jahr 2021 entwickeln? Welche Berufe rücken aufgrund der Corona-Pandemie besonders in den Fokus? Die Vergütungsexperten von Gehalt.de haben auf Basis von Marktbeobachtungen, Sucheinträgen von Usern sowie Informationen aus Kunden- und Beratungsgesprächen die Trendberufe für das Jahr 2021 definiert. Das Ergebnis: Virologen, Cloud-Architekten und Performance-Marketing-Manager mit Spezialisierung im Social Commerce werden besonders gefragt sein. Außerdem ermittelten die Analyst*innen von Gehalt.de aus 2.308 Daten die Jahresbruttogehälter der jeweiligen Berufe.

Für die Vernetzung im Home-Office wichtiger denn je: Cloud-Architekten

Da sich das Arbeiten von Zuhause aus vermehrt durchsetzt, ist es sowohl für Beschäftigte als auch für Unternehmen wichtig, agil und flexibel zu bleiben. Die Vernetzung und der Zugriff auf externe Server funktioniert am effizientesten mit Cloud-Technik. Dafür greifen, laut einer Studie, 97 % aller Unternehmen nicht nur auf eine, sondern gleich auf mehrere Cloud-Anbieter zurück. Um die Verwaltung der komplexen Cloud-Strukturen kümmern sich Cloud-Architekten. Sie verdienen jährlich rund 64.900 Euro.

E-Commerce-Branche rechnet auch in 2021 mit anhaltendem Umsatzboom

Man working on laptop with E-Commerce on a screen

Das Einkaufsverhalten der Menschen hat sich im vergangenen Jahr zunehmend ins Internet verlagert, dadurch rechnet die E-Commerce-Branche mit Rekordumsätzen. Dieser Boom soll auch in diesem Jahr anhalten. Beschäftigte verdienen als E-Commerce Manager im Median derzeit rund 39.900 Euro jährlich. Da immer mehr Unternehmen ihre Onlinepräsenz auf- oder ausbauen, wird die Positionierung der Produkte besonders wichtig. Ein Trend im Onlinehandel geht deutlich in Richtung Social Commerce, also der Verkauf von Produkten über Social-Media-Plattformen. Um das Management der Anzeigen kümmern sich Performance-Marketing-Manager mit dem Schwerpunkt Social Commerce. Diese verdienen jährlich rund 50.500 Euro.

Im Kampf gegen Corona: Pflegefachkräfte in der Intensivpflege und Virologen

Lab technician or medical scientist wearing protective suit,face maks and goggles, holding COVID-19 patient blood sample container,serological testing procedure,detection of antibodies and immunity

Mit Hinblick auf die kritischen Corona-Fallzahlen werden weiterhin Pflegefachkräfte mit Spezialisierung auf Beatmungs- und Intensivpflege gebraucht. Ihr Jahresverdienst beträgt 44.200 Euro. Zudem werden Virologen und Laborassistenten für die Erforschung des Virus benötigt. Sie verdienen 62.200 Euro (Virologen) beziehungsweise 36.400 Euro (Laborassistenten). „Der Bedarf an Pflegefachkräften wird in Deutschland nicht nur aufgrund des demografischen Wandels steigen. Beschäftigte in dringend benötigten Spezialisierungsgebieten, wie in der Alten- oder Intensivpflege, könnten in Zukunft mehr Mitspracherecht bei Arbeitszeiten und Gehaltsvorstellungen haben“, so Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de.

Zukunftssichere Berufe auch ohne Studium: Lebensmitteltechnik und Spieleentwicklung

Woman confectioner in uniform weighing ingredients for pastry working at the bakery manufacturing

Während Konzert- oder Kinobesuche derzeit nicht möglich sind, profitiert weltweit ein anderer Teil der Unterhaltungsindustrie: Die Videospiel-Branche. Die Umsätze steigen und die Branche kann gut mit digitalen Herausforderungen und Home-Office umgehen. Auch wenn die Gaming-Branche in Deutschland noch klein und mittelständisch geprägt ist, geben sich deutsche Spieleentwickler zuversichtlich. In Deutschland beziehen Beschäftigte in dieser Berufsgruppe rund 42.700 Euro jährlich. Der anhaltende Trend zur bewussten Ernährung kommt wiederrum der Lebensmittelbranche zugute. Die Ansprüche der Verbraucher steigen und Lebensmittelprodukte müssen produziert und weiterverarbeitet werden. Mit diesem Aufgabengebiet befassen sich Lebensmitteltechniker und verdienen dabei rund 40.300 Euro im Jahr.

„Das vergangene Jahr hat uns gezeigt, dass Flexibilität sowohl für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber definitiv eine Kernkompetenz auf dem Arbeitsmarkt ist. Dabei ist ein Studium nicht zwangsläufig erforderlich, um zukunftssichere Berufe auszuüben. Auch mit einer Ausbildung können Beschäftigte lukrative und krisensichere Berufe ergreifen“, so Bierbach abschließend.

Zur Methodik

Die Vergütungsspezialisten von GEHALT.de analysierten aus zahlreichen Daten die Trendberufe für das kommende Jahr. Dabei berücksichtigten sie die Sucheingaben der Nutzer*innen auf Gehalt.de, die Anzahl offener Stellen in ausgewählten Jobbörsen sowie Informationen aus Kunden- und Beratungsgesprächen. Die Gehaltsinformationen werden als Durchschnitts- und Mediangehälter in brutto ausgewiesen und basieren auf einer 40-Stunden-Arbeitswoche. Insgesamt wurden 2.308 Gehaltsdaten berücksichtigt.

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