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Wie finde ich den richtigen Studienkredit?

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Die individuelle Finanzierung eines Studiums erfolgte in den letzten Jahren aufgrund eines politisch bewirkten Bedeutungsverlustes des BAföG zunehmend durch finanzielle Unterstützungsleistungen der Elternhäuser sowie durch Erwerbstätigkeit der Studierenden während des Hochschulstudiums.

Ist ein Studienkredit das Mittel der Wahl, um das Studium weiterführen und erfolgreich abschließen zu können? Wenn ja: Welcher Studienkredit empfiehlt sich?

Das im CHE-Studienkredit-Test berücksichtigte Portfolio von Studienkrediten lässt sich in vier Grundtypen unterteilen:

  • Angebote zur allgemeinen Studienfinanzierung zielen auf Lebenshaltungskosten und eventuell anfallende Studiengebühren. Die Rückzahlung erfolgt nach dem Abschluss über monatliche Tilgungsraten.
  • Bei den Bildungsfonds-Konzepten von Deutsche Bildung und Brain Capital handelt es sich nicht um einen klassischen Kredit: Aus den Mitteln eines Fonds werden ausgewählte Studierende gefördert. Nach Abschluss des Studiums zahlen diese für einen bestimmten Zeitraum einen bestimmten Prozentsatz ihres Einkommens zurück.
  • Überbrückungs-, Zwischen- und Abschlussfinanzierungskredite des Bundesverwaltungsamtes, der Studentenwerke sowie der E. W. Kuhlmann-Stiftung dienen dazu, kurz vor dem Examen stehenden Studierenden für eine begrenzte Zeit finanzielle Unterstützung zu gewähren. Sie zeichnen sich durch besonders günstige Zinssätze aus (teilweise sind sie sogar zinsfrei!).
  • Hochschulspezifische Angebote zielen meist auf eine Finanzierung der Studiengebühren an privaten Hochschulen (Ausnahme: der Studienfonds der Universität zu Lübeck. Viele dieser Angebote sind, ähnlich wie Bildungsfonds, mit einkommensabhängiger Rückzahlung gestaltet.

Im Internet finden sich weitere Anbieter, die (etwa als Peer-to-Peer-Kredit-Vermittler) sogenannte „Studien-kredite“ anbieten. Hier ist größte Vorsicht geboten! Diese Modelle sind mitunter überhaupt nicht an studentischen Bedürfnissen orientiert und meist überteuert. Das teilweise angeführte Argument der schnellen und „unbürokratischen Bearbeitung“ macht diese Nachteile nicht wett.

  • Zugang: Unter welchen Voraussetzungen ist das Kreditangebot wo und für wen verfügbar? Wie leicht ist der Kredit erhältlich, bestehen Hürden für bestimmte Studierende?
  • Kapazität: Ermöglicht der Studienkredit die Finanzierungdes Studiums über einen ausreichend langen Zeitraum?Ermöglicht der maximale Auszahlungsbetrag – auch wenn diese Möglichkeit nicht in jedem Fall und durchgehend ausgeschöpft werden muss – eine angemessene Finanzierung der entstehenden Kosten?
  • Kosten: Zu welchen finanziellen Bedingungen wird der Kredit ewährt, welche Gesamtkosten entstehen?
  • Risikobegrenzung: Wie wird das individuelle Risiko begrenzt, dass bei Zinsänderungen, Arbeitslosigkeit oder Ähnlichem den Studierenden ein Schuldenberg „über den Kopf wächst“?
  • Flexibilität: Bindet das Angebot Studierende an ein zunächst gewähltes Fach bzw. an die zunächst gewählte Hochschule, oder sind Fach- und Ortswechsel sowie Auslandsaufenthalte möglich? Existiert die Möglichkeit, den Auszahlungsbetrag bedarfsgerecht zu variieren oder eine Einmalzahlung (z.B. für einen Laptop) in Anspruch zu nehmen?

SCHRITT 1: Den wirklichen Bedarf kalkulieren! Die grundsätzliche Frage, ob die Aufnahme eines Darlehens überhaupt notwendig ist, muss selbstkritisch beantwortet werden. Verschiedene Aspekte spielen dabei eine Rolle:

  • Einnahmen den Ausgaben gegenübergestellen. Im kompletten Test (Download siehe unten) ist eine Tabelle abgebildet, die die persönliche Finanzkalkulationerleichtern kann.
  • Es ist sind zuerst alle Möglichkeiten ohne oder mit geringer Rückzahlungsverpflichtung (Jobben, Stipendien, BAföG, Unterstützung durch die Eltern) auszuschöpfen. Bereits durch BAföG Geförderte können über einen Aktualisierungsantrag eine Berücksichtigung möglicherweise gesunkener Eltern-einkommen bei der Berechnung des BAföG-Anspruchs erreichen. Es eröffnet sich damit für zahlreiche betroffene Studierende neu die Möglichkeit, Anspruch auf BAföG geltend machen zu können bzw. die Möglichkeit, höhere Fördersummen zu erhalten.
  • Ein studienfachnaher Nebenjob kann in vielen Fällen ein großes „Plus“ für den Berufseinstieg bedeuten und sinnvoller als ein Kredit sein.
  • Die Dauer der Inanspruchnahme ist zu definieren: Ist ein Studienkredit nur für eine bestimmte Phase (zur Konzentration auf das Studium, z.B. in der Studienabschluss-Phase) nötig oder wirklich für den kompletten Studienverlauf?
  • Naturgemäß ist der Lebensstandard in Ausbildungsphasen nicht vergleichbar mit dem Lebensstandard von Berufstätigen. Überdimensionale Ansprüche auf Kosten der Zukunft sollten hinterfragt werden. 

Generell gilt als Faustregel: so wenig Kredit aufnehmen wie möglich, aber so viel wie für ein reibungsloses Studium erforderlich!

SCHRITT 2: Anforderungen klären! Die unterschiedlich ausgestalteten Kreditangebote sind für verschiedene „Studierendentypen“ auch unterschiedlich attraktiv. Entscheidend ist nicht nur der Zinssatz. Wer beispielsweise besonderen Wert auf Flexibilität oder Förderung beim Auslandsstudium legt, muss eventuell höhere Kosten in Kauf nehmen, um die Mittel auch so einsetzen zu können, wie er/sie es vorhat.

Der CHE-Studienkredit-Test verzichtet daher bewusst auf die Ermittlung eines besten Angebots. Durch die Bewertung in fünf verschiedenen Dimensionen – Zugang, Kapazität, Kosten, Risikobegrenzung, Flexibilität –  bietet der Test die Möglichkeit, sich über die individuell wichtigen Kriterien zu informieren. Persönliche Zukunftspläne, soweit absehbar, sind dabei besonders zu berücksichtigen.

Gerade wenn längere Auslandsaufenthalte eingeplant sind oder die Hochschule gewechselt werden soll, muss darauf geachtet werden, dass der Kreditgeber nicht gerade das ausschließt.

SCHRITT 3: Angebote vergleichen! Wenn die persönliche Situation klar ist, individuelle Planungen und besondere Präferenzen definiert sind, können geeignete Angebote herausgefiltertwerden. Im dritten Schritt geht es daher vor allem darum, die gelisteten Angebote unter die Lupe zu nehmen. Kriterien, die aufgrund der persönlichen Lage besonders relevant sind (Schritt 2), sollte bei der Betrachtung der Bewertung der einzelnen Angebote besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. 

Eventuell unklare Begriffe können im Glossar des PDF nach-geschlagen werden. Es gilt herauszufinden, welche Angebote den individuellen Anforderungen genügen. 

Nachdem potenziell passende Anbieter herausgefiltert wurden, sollten alle in Frage kommenden Anbieter auch bezüglich ihrer übrigen Konditionen untersucht werden. Gibt es „K.O.-Kriterien“ wie etwa Altersgrenzen etc., die das Angebot unattraktiv oder sogar nicht nutzbar machen? Sind weitere Nachteile/Hürden erkennbar? Eventuell macht es Sinn, sich weiterführende Informationen bezüglich der ausgewählten Angebote zu besorgen. 

Attraktive Zinssätze sollten durch einen festen Zinssatz gesichert werden.

SCHRITT 4: Anbieter kontaktieren! Im letzten Schritt sollte man sich von den verbliebenen Anbietern ein konkretes,  verbindliches Angebot erstellen lassen. Im Beratungsgespräch können weitere Details geklärt werden. Vielleicht sind – obwohl nicht in Veröffentlichungen angegeben – flexible Lösungen möglich. Genau so wichtig ist es, im Beratungsgespräch den aktuellen Stand der Konditionen einzuholen. 

Dann gilt es, die verschiedenen Angebote zu vergleichen (nicht sofort unterschreiben!). Gute Ansprechpartner für externen Rat sind Studierende, die schon Erfahrungen mit Krediten haben, Eltern sowie die Finanzierungsberatung des örtlichen Studentenwerks.

Man sollte keine teuren Extras (z.B. zusätzliche Versicherungen u. Ä.) akzeptieren, wenn sie nicht unbedingt nötig sind – im Zweifelsfall lieber noch einmal drüber schlafen und Rat einholen.

Den kompletten Test gibt es kostenlos zum Download.