
Du überlegst dir gerade, wie es für dich nach der Schule weitergehen soll? Wenn du einen vielfältigen Job mit guten Zukunftsaussichten suchst und auch mal im Ausland arbeiten möchtest, dann ist eine Ausbildung im Handwerk genau das Richtige für dich!
Die 21-jährige Nele Weingärtner aus Denkendorf hat sich bewusst gegen ein Studium und für eine Ausbildung im Handwerk entschieden: „Ich hatte nach dem Abitur einfach keine Lust mehr, nur dazusitzen und Theorie zu lernen. Ich wollte Praxiserfahrung sammeln und mit meinen Händen arbeiten.” Nach
einem Praktikum entschied sie sich für eine Schreinerausbildung mit Zusatzqualifikation Management im Handwerk (MiH) im Stuttgarter Unternehmen Türenmann. „Gerade für Personen mit Abitur ist die Zusatzqualifikation eine tolle Chance.”
Bei der Zusatzqualifikation Management im Handwerk (MiH) werden in der Berufsschule allgemeinbildende Fächer wie Deutsch oder Gemeinschaftskunde durch technisches Englisch, BWL und Recht ersetzt.
Foto: Handwerkskammer Region Stuttgart
Spannend findet sie den Wechsel zwischen Montage und Werkstatt: „Wenn wir auf der Baustelle neue Fenster einbauen, müssen wir diese erst mal reinheben, schauen, dass sie gerade ausgerichtet sind und dann festschrauben.” An anderen Tagen ist sie in der Werkstatt im Einsatz: „Oft arbeiten wir an Kleinteilen wie Leisten oder Türschwellen, die aus Holz herausgeschnitten, abgeschliffen und lackiert werden.” Viele in Neles Umfeld waren erst mal überrascht, dass sie als Frau eine Ausbildung im Handwerk machen möchte. „Heute finden sie es aber richtig cool”, erzählt die Auszubildende.
Häufig kommen Kunden zu ihr und sagen: „Eine Frau im Handwerk – das sieht man ja gerne“.
Foto: Handwerkskammer Region Stuttgart
Nele kann eine Ausbildung definitiv empfehlen: „Man bekommt einen anderen Blick aufs Leben, wenn man in die Berufswelt eintaucht.” Nach der Ausbildung stehen viele Wege offen: Fachkräfte sind auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt, wer möchte, kann sich zum Meister oder zur Meisterin weiterbilden, den Schritt in die Selbständigkeit wagen oder noch ein Studium dranhängen. Und wer hinaus in die weite Welt möchte, hat mit einem gelernten Handwerksberuf viele Möglichkeiten.
Auslandsprogramm „Go.for.europe”
– Als Azubi kannst du vier Wochen im europäischen Ausland leben und arbeiten.
– Du lernst eine neue Kultur kennen und verbesserst deine Sprachkenntnisse.
– Go.for.europe übernimmt die Organisation und unterstützt dich bei der Vorbereitung.
– Die Auslandspraktika werden finanziell unterstützt.
– Praktika sind in Ländern wie Italien, Spanien, Irland oder Österreich möglich.
Zur Website: www.goforeurope.de
Wie kreativ der Schreinerberuf sein kann, beweist ihr Gesellenstück, an dem sie gerade arbeitet: Ein Holzkoffer für Brettspiele, der nach dem Transport als Unterlage verwendet werden kann.
Foto: Handwerkskammer Region Stuttgart
„Handwerkerinnen und Handwerker finden überall auf der Welt Arbeit”, weiß Nele. Wie das in der Praxis aussehen kann, erlebte sie im Frühjahr 2024. Mit dem Auslandsprojekt Go.for.europe reiste sie für vier Wochen nach Irland. „Ich wollte mal selbst erleben, wie Handwerker in einem anderen Land arbeiten.” Nach dem einwöchigen Besuch einer Sprachschule folgte ein dreiwöchiges Praktikum in einem Schreinerbetrieb in dem beschaulichen Städtchen Tralee. „In der ersten Woche haben wir gemeinsam eine Treppe gebaut. Dazu gehörten verschiedene Aufgaben wie die Vermessung der Treppengröße, Holz einkaufen, die händische Anfertigung und natürlich auch die Montage. Danach durfte ich eine zweite Treppe fast komplett allein bauen – das war eine tolle Erfahrung.”
130 Chancen – neue Plattform für Berufsorientierung
– Hier findest du alles Wichtige zu den 130 Ausbildungsberufen im Handwerk.
– In über 160 Videos berichten Azubis von ihrer Ausbildung.
– Du findest verschiedene Börsen mit Ausbildungs- und Praktikumsplätzen.
– Es gibt eine Übersicht aller Termine der Ausbildungsmessen in deinem Landkreis.
– Deine Ansprechpersonen zur Berufsorientierung sind nur einen Klick entfernt.
Zur Website: https://130chancen.de
Nicht nur beruflich hat sich Nele in Irland weiterentwickelt, auch persönlich profitiert sie von der Erfahrung: „Wenn man auch in schwierigen Situation Englisch sprechen und sich zurechtfinden muss, stärkt das das eigene Selbstbewusstsein.”
In Irland tauchte sie in die Kultur ein: „Wir sind in verschiedene Städte gefahren, haben die Cliffs of Moher, den Nationalpark Killarney oder eine irische Tanzshow besucht und den Saint Patrick’s Day miterlebt.“
Foto: Privat