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So klappt es auf der Ausbildungsmesse!

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Eine von vielen Möglichkeiten, mehr über einen angestrebten Beruf oder Studiengang zu erfahren, einen Ausbildungsbetrieb oder eine Universität zu finden oder näher kennen zu lernen, sind Ausbildungsmessen und Tage der offenen Tür.

Die Messen gibt es groß und klein, regio­nal und bundesweit, allgemein gehalten und sehr spezialisiert. Es ist nicht schwer, Messetermine und -orte im Internet in Erfahrung zu bringen. Wenn die Veranstalter nicht sowieso die Werbetrommel in den örtlichen Schüler-, Jugend- oder Stadtmagazinen rühren, haben sie in der Regel eine eigene Website. Seit Jahren eingeführte Messen sind so schnell mit Ort und Termin ausfindig gemacht. Auch die Internetangebote der nächstgelegenen Messegesellschaft sind eine Hilfe – dort sind alle wichtigen Veranstaltungen zu finden. Aussteller auf diesen Messen sind in der Regel Unternehmen – die Industrie- und Handelskammer, der entsprechende Verband oder die Innung weiß mehr. Einfach mal anrufen. Unter www.arbeitsagentur.de kann, getrennt nach Zielgruppe, Veranstaltung und Region in einer Menge von Informationsveranstaltungen unterschiedlichster Machart recherchiert werden.

Neben der Regionalität und damit dem Einzugsgebiet der ausstellenden Unternehmen ist die Zielgruppe das wichtigste Unterscheidungskriterium. Auf überregionalen Messen ohne Schwerpunkt sind Unternehmen aus dem gesamten Bundesgebiet vertreten, im Schul- und Universitätssektor häufig sogar aus aller Welt. Auf einer derartigen Veranstaltung wird der lokal tätige Handwerksbetrieb in der Regel nicht anzutreffen sein – die Big Player von Mercedes über IBM bis BOSCH und Deutsche Bank sehr wohl. Hier lassen sich auch erste persönliche Kontakte zur Universität aus Mailand oder zur Management-Schule aus Boston knüpfen, ohne gleich eine halbe Weltreise anzutreten. Am anderen Ende der Bandbreite finden sich regionale oder sogar lokale Veranstaltungen, die oft über die örtliche IHK oder sogar einen Zusammenschluss des ansässigen Handwerks oder Handels organisiert werden. Die Universität von Harvard werden Sie dort vergeblich suchen – für den direkten Kontakt zum Handwerksmeister, dem Ausbildungsleiter eines Mittelständlers oder der Filialleiterin einer Handelskette sind Sie auf einer derartigen Messe aber genau richtig! Noch spezialisierter sind Informationsveranstaltungen oder z. B. Tage der offenen Tür, die einzelne Unternehmen oder
Universitäten recht häufig anbieten. Hier beschränkt sich die Information natürlich auf den einen Aussteller – auf der anderen Seite kann man komprimiert einen recht guten Einblick bekommen und das Gespräch mit mehreren Personen suchen.

Vor der Messe

Informieren Sie sich vorher über die ausstellenden Unternehmen oder Institute, die Sie interessieren! Auf den Websites ist häufig eine Liste der Aussteller zu finden; in der Regel mit Link direkt zur Unternehmenswebsite. Machen Sie sich eine Liste mit den Fragen, die Sie interessieren. So stellen Sie zum einen sicher, dass Sie im Gespräch auf dem Messestand nichts Wichtiges vergessen. Zum anderen signalisieren Sie Ihrem Gesprächspartner, dass ein echtes Interesse vorliegt – das können Ihre ersten Pluspunkte für einen Ausbildungs- oder Studienplatz sein!

Auf der Messe

Versuchen Sie gar nicht erst, alle Messestände zu besuchen, jeden Vortrag anzuhören und an jeder Informationsveranstaltung teilzunehmen – Sie werden es nicht schaffen! Machen Sie sich einen Plan oder eine kleine Liste und sortieren Sie nach Prioritäten – was nicht ganz oben auf der Liste steht, kann warten. 

Planen Sie ausreichend Zeit ein: Zum einen kann man sich im Messetrubel schnell „verquatschen“ – dann hilft es Ihnen nicht, wenn Sie 15 Minuten später am anderen Hallenende sein wollten. Unterschätzen Sie die Wege nicht – eine rappelvolle Messehalle durchqueren Sie nicht so schnell wie ein leeres Einkaufszentrum.

Nehmen Sie nur die Prospekte und Flyer von Unternehmen mit, die Sie wirklich interessieren und die Sie sich später auch anschauen.

Viele Aussteller sind auf diesen Messen mit Gleichaltrigen vertreten – jungen Menschen, die gerade mitten in der Ausbildung oder dem Studium stecken, das Sie interessiert. Hier bekommen Sie Informationen aus erster Hand; noch dazu aus dem Blickwinkel eines gleichaltrigen „Betroffenen“!

Natürlich sind die auf Fragen vorbereitet und bestimmt nicht gerade in eine Auseinandersetzung mit ihrer Firma vor dem Arbeitsgericht verwickelt. Trotzdem wird Sie natürlich niemand anlügen – also fragen Sie!

Und: Stecken Sie nicht an jedem Stand jeden Prospekt und Flyer ein. Erstens müssen Sie das den Rest des Tages mit sich herumtragen. Zweitens werden Sie einen Großteil davon niemals lesen. Und drittens kosten Herstellung und Druck der  aufwändigen Broschüren richtig Geld – da ist es doch ärgerlich, wenn die Mehrzahl davon bereits auf dem Rückweg zur Bahn oder zum Messeparkplatz entsorgt wird, oder?

Sortieren Sie Ihre Unterlagen. Wenn Sie auf der Messe etwa zugesagt haben, Zeugnisse zu schicken, dann tun Sie das innerhalb der nächsten 2 bis 3 Tage. Das Standpersonal hat sich auf jeden Fall notiert, wie das Gespräch mit Ihnen
gelaufen ist und wie es weitergehen soll(te) – wenn dann wochenlang nichts passiert, ist der ganze gute Eindruck schnell weg.

Auf die blinde Prospektsammelwut haben wir schon hingewiesen. Ähnlich verhält es sich mit den Werbegeschenken, von Aufklebern über Gummibärchen bis zu Caps – wer sich aufführt wie auf einem Basar oder den Messestand einer internationalen Bank stürmt wie den Ramschladen bei der Eröffnung des Sommerschlussverkaufs, wird kaum einen guten Eindruck hinterlassen. Kleine Kinder betteln nach Süßigkeiten – aber Sie wollen doch einen Job und keinen Kugelschreiber, oder?

Auch das Thema Vorbereitung haben wir erwähnt. Wenn es sich nicht um eine ausgewiesene Informationsveranstaltung z.B. der Agentur für Arbeit handelt, können Sie an einem Messestand keine umfassende Berufsberatung erwarten – Sie sollten also schon ungefähr wissen, wohin die Reise gehen soll. Und wenn Sie es noch nicht wissen:
Stellen Sie möglichst konkrete Fragen – sonst werden Sie sich auch nach der Messe nicht zwischen Bank- und Versicherungskaufmann entscheiden können.

Ein Gespräch an einem Messestand ist (fast) immer auch eine erste kleine Bewerbung. Also lassen Sie die Freizeitkleidung zu Hause! Optimal gekleidet sind Sie mit einem Outfit, das Sie auch für ein Vorstellungsgespräch wählen würden.

Es kommt vor, dass ganze Klassen Ausbildungsmessen gemeinsam besuchen. Wenn Ihre Schule oder Ihr Lehrer Ihnen diese Gelegenheit bietet, dann nutzen Sie sie, so gut es geht. Oder bleiben Sie gleich zu Hause. Nichts nervt das Standpersonal mehr als Horden lärmender Jugendlicher, denen schon auf 100 Metern anzusehen ist, dass sie jetzt 1.000 andere Dinge lieber täten als den Tag auf dem Ausstellungsgelände zu verbringen – wenn Sie kein Interesse haben, ersparen Sie den Unternehmen (und sich selbst) diesen Stress.